Zweite Liga: Der 1. FC Union bleibt konstant inkonstant
Nach dem 0:0 gegen Aue ist die Lage der Berliner in der Zweiten Liga weiterhin sehr prekär. Nicht nur die Fans wirken langsam genervt.
Die Fans des 1. FC Union und dessen Kapitän waren sich am Sonntag nach dem ernüchternden 0:0 gegen Erzgebirge Aue nicht einig. „Wir sind uns der Situation bewusst“, sagte Felix Kroos. Die Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei waren sich da nicht so sicher. „Aufwachen, aufwachen!“, schrien sie dem Team in der Schlussphase und unmittelbar nach dem Abpfiff entgegen. In Köpenick gleicht das beinahe der größtmöglichen Unmutsbekundung.
Durch das Remis gegen die abstiegsbedrohten Gäste aus dem Erzgebirge bleibt die Situation der Berliner prekär. Auf Rang drei sind es weiter sechs Punkte, auf den Abstiegsrelegationsplatz aber nur fünf. Seit dem Trainerwechsel Anfang Dezember ist die Inkonstanz bei Union die einzige Konstante. „Ein Punkt zu Hause ist für unsere Ansprüche natürlich zu wenig“, sagte André Hofschneider, dessen Bilanz mit neun Punkten in zehn Spielen weiter schwach bleibt.
In dieser schwierigen Lage klammern sich die Berliner schon an die wenigen positiven Aspekte. „Seit langem haben wir mal wieder zu Null gespielt“, sagte Hofschneider, wobei „wir“ in diesem Fall nicht zutrifft. Denn beim letzten Spiel, das Union ohne Gegentor beendete, saß Jens Keller noch auf der Trainerbank. Seit dem 1:0 gegen St. Pauli Anfang November kassierten die Berliner in zwölf Spielen immer mindestens ein Tor.
Besonders zuversichtlich klangen Spieler und Trainer von Union trotz der ordentlichen Defensivleistung gegen Aue nicht. Die Mannschaft tritt seit Wochen auf der Stelle und das drückt nicht nur die Stimmung der Fans. Auch die Spieler wirken mittlerweile ratlos. „Wir müssen positiv bleiben und noch enger zusammenrücken“, sagte Kroos leicht genervt von dem ständigen Auf und Ab. „Am Samstag haben wir wieder eine große Chance.“ Gegen den Überraschungsvierten Jahn Regensburg wird eine Leistung wie gegen Aue nicht reichen. Das wissen die Berliner auch ohne „Aufwachen!“-Rufe ihrer Fans.