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Kölns Simon Terodde (M) und seine Mannschaftskollegen feiern den Aufstieg in die Bundesliga.
© dpa

Vier-Tore-Party in Fürth: Der 1. FC Köln ist wieder erstklassig

Fürth war ein dankbarer Gegner: 373 Tage nach dem Bundesliga-Absturz hat der 1. FC Köln seinen Aufstieg in die Eliteklasse vorzeitig perfekt gemacht.

Überglücklich streiften sich die Bundesliga-Rückkehrer des 1. FC Köln ihrer Aufsteiger-T-Shirts über und jubelten vor ihren auf den Rasen gelaufenen Fans. Um 22.17 Uhr war es endlich vollbracht: Der „Effzeh“ ist zurück! Mit einer Tore-Party hat Köln vorzeitig seinen sechsten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. 373 Tage nach dem Absturz aus der Eliteklasse sind die Rheinländer durch ein überlegenes 4:0 (3:0) bei der SpVgg Greuther Fürth sogar von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga nicht mehr zu verdrängen. Nach dem perfekten Einstand unter Interimstrainer André Pawlak am Montagabend durften sich die Kölner auf eine kurzweilige Party-Nacht im Bus zurück in die Heimat freuen.

Pawlak dankte zunächst einmal seinem Vorgänger - und lobte dann seine Jungs. „Markus Anfang und das Trainerteam haben einen großen Anteil an diesem Aufstieg. Ich hab's - wir haben es jetzt über die Ziellinie gebracht“, meinte er. „Sicher bin ich stolz auf die Jungs, Riesen-Glückwunsch und ein großes Kompliment an die Mannschaft.“

Vor 12 520 Zuschauern räumten Torjäger Jhon Cordoba mit einem Dreierpack (8., 41., 65. Minute) und unfreiwillig Daniel Steininger (20./Eigentor) früh alle Restzweifel am sechsten Aufstieg nach 2000, 2003, 2005, 2008 und 2014 aus. Für Cordoba waren es die Saisontore 18, 19 und 20. Nach vier Spielen ohne Sieg haben die mutlosen Fürther hingegen trotz sechs Punkten Vorsprungs auf Relegationsrang 16 den Klassenerhalt rechnerisch noch immer nicht gepackt.

Nach den Patzern ihrer Verfolger sorgten die Kölner schon früh für Partystimmung unter ihren Fans. Cordoba nach einer Flanke von Florian Kainz über die linke Seite und nach einer Ecke der bedrängte Steininger per Kopf ins eigene Tor ließen die „Effzeh“-Anhänger singen: „Nie mehr zweite Liga!“ Schmerzhaft war der durch ein 2:3 beim SC Freiburg besiegelte Abstieg 373 Tage zuvor gewesen.

Was aus Kölner Sicht phasenweise spielerisch leicht aussah, entsprach nicht ganz dem Verlauf dieser Saison. Zwar belegte die am stärksten besetzte Mannschaft dieser Liga nur nach dem dritten und sechsten Spieltag keinen der ersten drei Plätze. Doch diese Saison war auch geprägt von Turbulenzen. Anfang März trat Präsident Werner Spinner nach einem Machtkampf mit Sportchef Armin Veh zurück, Ende April wurde Trainer Markus Anfang trotz der Tabellenführung entlassen.

Veh erklärte nach dem folgenschweren 1:2 gegen Darmstadt: „Die dritte Krise war eine zu viel.“ Anfangs Nachfolger Pawlak, der bisher die U21 des Vereins erfolgreich betreut hat, machte die Rückkehr in die Bundesliga mit dem 19. Saisonsieg nun perfekt.

Der Interimscoach setzte bei seiner Premiere auf eine Viererkette in der Defensive und musste zunächst auf Simon Terodde (Wade) verzichten. Doch Cordoba war auch als einzige nominelle Spitze von den desorientierten Fürthern nicht zu packen und erzielte kurz vor der Halbzeit noch das beruhigende 3:0. Nach seinem dritten Treffer durfte der Kolumbianer für Terodde vom Platz. Die Kölner waren da längst bereit für die Aufstiegssause. (dpa)

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