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In der vergangenen Saison spielte Nationalspieler Denys Kaliberda bei den BR Volleys.
© Roman Koksarov/dpa

Aberglaube, Einzelzimmer und Ruhe: Denys Kaliberda erklärt worauf es bei der Volleyball EM ankommt

Für die deutschen Volleyballer geht es im EM-Viertelfinale gegen Italien. Eine harte Aufgabe, denn die Italiener haben bisher starke Leistungen gezeigt.

Wenn Denys Kaliberda sich auf ein Spiel vorbereitet, dann hört er viel Musik und wärmt sich gleichzeitig auf. Meistens stehen auch ein Mittagsschlaf und ein Spaziergang auf dem Programm. „Es sind einfache Sachen und damit fühle ich mich wohl“, sagt der Volleyball-Nationalspieler, „es ist aber nicht so, dass ich es machen muss oder da abergläubisch bin.“

Ganz im Gegensatz zu Teamkollege Georg Grozer, der für die Europameisterschaft zur Nationalmannschaft zurückgekehrt ist. „Georg muss immer an dem gleichen Platz am gleichen Tisch sitzen“, sagt Kaliberda, „jeder hat da seine eigenen Rituale am Spieltag, aber das ist okay. Da steht man auch gerne von Georgs Platz auf und lässt ihn dort sitzen.“ So wohl auch bei der Europameisterschaft im tschechischen Ostrava. Dort bereiten sich Kaliberda und seine Teamkollegen gerade auf das Viertelfinale gegen Italien vor, das an diesem Mittwoch stattfindet (16 Uhr/Sport1+).

„Wenn wir gut Volleyball spielen, dann können wir auf jeden Fall gewinnen“, sagt Kaliberda. Dafür müsse sein Team aber in jedem Element voll da sein, denn bisher hätten die Italiener im Turnier „sehr gute Leistungen“ gezeigt. Bei den deutschen Spielern haperte es zuletzt gegen Bulgarien vor allem am Aufschlag. Woran das gelegen hat, findet Kaliberda schwer zu beurteilen, womöglich an den „komischen Lichtverhältnissen“, aber er ergänzt: „Vielleicht hilft es uns, dass wir diese Erfahrung bereits hatten, um es beim zweiten mal besser zu machen“.

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Das letzte Mal, als die deutsche Mannschaft gegen Italien spielte, unterlag sie bei der Nations League in Rimini im Tiebreak. Das Ergebnis sage aber Kaliberda zufolge nichts über das anstehende Spiel aus: „Das war eine ganz andere Mannschaft, deshalb ist das nicht vergleichbar. Außerdem sieht man, dass einige Mannschaften, die bei der Nations League schlecht waren, jetzt gut sind.“ Wie unvorhersehbar die Spielausgänge sein können, zeigte sich zuletzt, als Olympiasieger Frankreich bereits im Achtelfinale gegen Tschechien ausschied.

„Auf jeden Fall nicht nach Berlin.“

Kaliberda selbst legt bei der Vorbereitung auch Wert auf Ruhe, deshalb hat er sich in Ostrava ein Einzelzimmer genommen, genau wie Georg Grozer. In letzter Zeit habe er gemerkt, dass dies ein Luxus sei, den er sich gerne gönne – um seine Ruhe und seinen eigenen Rhythmus zu haben. „Bei so einem langen Turnier ist es ganz angenehm, seine Ruhe zu haben. Zumal wir außerhalb genug miteinander zu tun haben“, sagt Kaliberda.

Den Großteil der Zeit außerhalb des Trainings verbringen Kaliberda und seine Teamkollegen damit, Youtube-Videos zu schauen, zu lesen oder Spiele zu spielen. Mit der Zeit werde es zunehmend schwierig, sich zu beschäftigen, sagt er, „zumal wir jetzt schon über einen Monat weg sind. Da wird es außerhalb des Volleyballs nicht spannender und man freut sich, wenn es langsam dem Ende zugeht.“ Für Kaliberda geht es nach der EM zurück zu seiner Familie. In der vergangenen Saison spielte er bei den BR Volleys, aktuell hat er keinen Verein. „ich habe nicht mal eine Idee, wo es hingeht“, sagt er. Eins steht aber fest: „Auf jeden Fall nicht nach Berlin.“

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