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David Price trägt künftig Rot statt Blau und wird von Toronto nach Boston wechseln.
© Reuters

Rekordvertrag in der MLB: David Price - der 217-Millionen-Dollar-Mann

So teuer war noch kein Werfer in der Geschichte der Major League Baseball. Den Boston Red Sox sind die Dienste von David Price 217 Millionen US-Dollar wert.

Es ist noch nicht lange her, da hat David Price davon geschwärmt, wie toll es ist, wenn ein ganzes Land hinter einer Mannschaft steht. Das war nachdem er im Sommer zu den Toronto Blue Jays gewechselt war und mit dem Team in die Playoffs einzog. Ob er damals schon gewusst hat, dass seine Zeit beim einzigen kanadischen Klub in der Major League Baseball (MLB) nur ein kurzes Intermezzo bleiben würde? Jetzt jedenfalls hat Price, der 30-jährige Linkshänder, einen Sieben-Jahres-Vertrag bei den Boston Red Sox unterschrieben, der ihm 217 Millionen US-Dollar einbringt. Er ist damit der teuerste Werfer in der Geschichte der MLB.

In Toronto hätten sie Price gern behalten. Auch wenn er in den Playoffs (nicht zum ersten Mal) enttäuschte, hat er das Team doch insgesamt auf eine andere Ebene gehoben. Auch bei den Fans war Price sehr beliebt, sie riefen sogar eine eigene Website ins Leben. Auf anypricefordavid.com fügten Jays-Anhänger einem möglichen Vertrag individuelle Klauseln hinzu, um den Werfer von einem Bleiben zu überzeugen. Die Angebote reichten von Fußmassagen über kostenlose Autowäschen bis hin zum Versprechen, die eigenen Kinder nach David Price zu benennen.

Das Thema hat sich erledigt, wobei Price auch künftig oft genug in Toronto auftauchen wird. Die Red Sox spielen in der selben Division wie die Blue Jays, man sieht sich also. In Boston brauchen sie einen Top-Werfer vom Kaliber David Price, die Red Sox waren in der vergangenen Saison das schlechteste Team in der American League East mit großen Schwächen im Pitching. Price, der 31 Millionen Dollar pro Saison kassieren wird, dürfte dem Team sofort weiterhelfen.

Feldspieler kassieren sogar noch mehr Geld für Verträge

Überraschend kommt die Verpflichtung trotzdem. Nicht nur, weil Price in der Vergangenheit mit David Ortiz aneinander geraten war und der in Boston enorm beliebte Schlagmann der klare Anführer im Team ist. Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass die Red Sox jetzt so viel Geld in die Hand nehmen. Noch im im Vorjahr waren sie dazu nicht bereit, als es mit John Lester um einen neuen Vertrag verhandelt worden war. Der hatte zuvor fast seine ganze Karriere in Boston verbracht, unterschrieb dann aber bei den Chicago Cubs.

Nun also der 217-Millionen-Vertrag für David Price. In Boston wird man hoffen, dass sich diese Investition auszahlt und nicht ähnlich nach hinten losgeht, wie die Verpflichtungen von Hanley Ramirez, Pablo Sandoval und Rick Porcello vor der vergangenen Saison. Diese drei Spieler unterschrieben Verträge im Gesamtwert von 265 Millionen Dollar, enttäuschten aber 2015 auf ganzer Linie - wenn sie denn überhaupt spielten. Und hier liegt der größte Gefahr an der Price-Verpflichtung. Auch wenn der bisher fast nie verletzt war, so kann dies bei einem Pitcher mitunter ganz schnell gehen. Auch deshalb gelten teure Langzeitverträge mit Werfern als riskant, herausragende Feldspieler kassieren daher für ihre Unterschriften oft noch ein paar Millionen mehr. Giancarlo Stanton beispielsweise wurde vor einem Jahr von den Miami Marlins mit 325 Millionen US-Dollar für 13 Jahre weiterverpflichtet. Sportlichen Wert hatte dieser Rekordvertrag bisher keinen. Miami verlor in der abgelaufenen Saison 91 von 162 Spielen, Stanton verpasste davon einen Großteil verletzt.

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