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Anders als bei den Bayern, spielt David Alaba für Österreich im zentralen Mittelfeld.
© dpa/ Herbert Pfarrhofer

Österreich bei der EM 2016: David Alaba: in Österreichs Mitte

David Alaba will in Österreichs Nationalteam zeigen, dass er nicht nur ein herausragender Verteidiger ist. Er wird über Erfolg oder Misserfolg des Teams entscheiden.

Wenn die Musik im Medienzentrum plötzlich lautstark angeht, dann ist David Alaba nicht weit. Er gibt im österreichischen Nationalteam als DJ den Ton an. „Ich versuche, jeden Geschmack zu treffen“, sagt der Profi von Bayern München. Auf dem Platz möchte er ab Dienstag beim Auftaktspiel gegen Ungarn (18 Uhr/ZDF) auch wieder den gewohnten Rhythmus finden.

Alaba wirkt gelassen nach den durchwachsenen Leistungen in den Tests gegen Malta (2:1) und die Niederlande (0:2). Endlich darf er wieder auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld spielen. Der Star nimmt im Team auch eine Schlüsselposition ein. Denn sein Tun wird über Erfolg oder Misserfolg des Teams entscheiden, sofern er sein gewohntes Leistungsniveau erreicht – oder eben nicht.

Er ist ein flexibler Spieler - spielt jetzt im Mittelfeld

Bei den Bayern wird Alaba in der Innenverteidigung oder auf der linken Abwehrseite eingesetzt. Auch für einen Star von Welt ist das ein anderes Spiel als jenes im zentralen Mittelfeld. Weil er meist das Spiel vor sich hat und von hinten mit Tempo in den freien Raum vordringen kann. Anders die Umstände im Zentrum: oft mit dem Gesicht zum eigenen Tor, stets bedrängt von ein bis zwei Gegnern, mit viel weniger Zeit, um Akzente zu setzen.

Für David Alaba stellen fehlende Zeit und beengter Raum für qualitative Kreativität aber keine Probleme dar: „Es ist ja bekannt, dass ich ein flexibler Spieler bin. Natürlich ist es angenehm, wenn ich mit den Spielern in meinen Rhythmus komme. Aber ich habe auch schon innerhalb eines Spiels mehrmals mehrere Positionen gespielt.“

Dass sich in sein Spiel in der abgelaufenen Saison dabei so mancher Fehler der Leichtsinnigkeit eingeschlichen hat, sollte nach den Jahren der stetigen Steigerung kein Grund zur Beunruhigung sein, sondern vielmehr ein Beweis für Menschlichkeit.

Wohl und Wehe der österreichischen Nationalmannschaft hängt von ihm ab

Selbst ein Alaba, der mit den Bayern schon die Champions League gewonnen hat und von Klubs wie Barcelona und Real Madrid umworben wird, möchte die Bühne Europameisterschaft zu Präsentation seiner selbst nutzen. Denn die zwei spanischen Topklubs haben schon großes Interesse an Alaba bekundet, allerdings am Verteidiger Alaba und weniger am Mittelfeldspieler.

Das soll sich ändern, da Alaba selbst seine nähere Zukunft auch im Klub gerne im Zentrum des Geschehens sehen würde. „Hier beim Turnier möchte ich zeigen und beweisen, dass ich auf der Position gut spielen kann. Ich habe in der Vergangenheit im Nationalteam und bei den Bayern schon öfters im Mittelfeld meine Leistungen gebracht.“ Das Wohl und Wehe der österreichischen Nationalmannschaft bei der EM wird genau davon abhängen, ob ihm dies wieder gut gelingt.

Alexander Strecha

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