Youssoufa Moukoko verurteilt Rassismus: "Das sind keine Fußballfans"
Beim Derby der U-19-Teams von Borussia Dortmund und Schalke 04 wird Youssoufa Moukoko übel beleidigt. Der DFB ermittelt und der 15-Jährige äußert sich.
Mit Bestürzung und der Forderung nach Konsequenzen haben der Deutsche Fußball-Bund und die Vereine auf die heftigen Beleidigungen gegen den jungen Fußballer Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund reagiert. Auf Instagram verurteilte der Nachwuchsspieler die rassistischen Beleidigungen gegen ihn während der Partie beim FC Schalke 04 aufs Schärfste. Auch wenn ein Derby für Spieler und Fans emotional sei, „sollte der Sport uns verbinden und Spaß machen und keine Grenzen zwischen uns setzen“, schrieb das 15 Jahre alte Nachwuchstalent nach dem Junioren-Derby gegen den FC Schalke 04 am Sonntag an seine Follower.
Für den DFB-Vizepräsidenten Günter Distelrath sind die Beleidigungen unerträglich. „Das hier ist so ein Fall, bei dem wir uns gemeinsam positionieren und vor den Spieler stellen müssen.“ Ein klares Zeichen solle die unabhängige Sportgerichtsbarkeit setzen, sagte er am Montag.
„Man darf vor solchen Leuten nicht kapitulieren. Wenn möglich, ist es in meinen Augen immer besser, denjenigen, der da reingerufen hat, zu identifizieren und aus dem Stadion zu verbannen, statt das Spiel abzubrechen“, sagte der Integrationsbeauftragte des DFB, Cacau. Auf den Vorfall reagierte er mit Bestürzung. Es sei „immer traurig, wenn so etwas passiert“. In den letzten Jahren habe die Zahl derartiger Vorfälle zugenommen.
Moukoko fand am Sonntagabend auf Instagram klare Worte. „Das sind keine Fußballfans, sondern Menschen, die Hass verbreiten wollen.“ Er werde sich vom Hass nicht unterkriegen lassen und weiterhin das tun, was ihm Spaß mache: Fußball spielen und Tore schießen. Moukokos Reaktion sei gut und clever, lobte Cacau am Montag.
Der Sprecher des Vereins „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“, Tahir Della, kritisierte das nach wie vor fehlende Bewusstsein dafür, wie rassistisch die Gesellschaft strukturiert sei. Solche Vorfälle verdeutlichten nur die weite Verbreitung des Problems. „Rassistischem Verhalten muss so begegnet werden, dass die Folgen schmerzhaft sind“, sagte er.
Für die Zuschauer, die Moukoko beleidigt hatten, wurden bereits Konsequenzen angekündigt. Es seien 300 Zuschauer anwesend gewesen, von denen jeder ein personifiziertes Ticket hatte, hieß es vom FC Schalke. Deswegen hofft Sportvorstand Jochen Schneider, diejenigen ausfindig machen zu können, die sich auch rassistisch geäußert hatten. „Wir werden die notwendigen Maßnahmen einleiten.“ Schneider habe sich im Namen des FC Schalke 04 bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und bei dem Spieler entschuldigt.
Moukoko zählt zum Profi-Kader des BVB und soll nach seinem 16. Geburtstag im November in der Bundesliga debütieren. Beim Dortmunder 3:2 erzielte er alle drei Treffer der Gäste. (dpa)