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Drin! Oscar Wendt (nicht im Bild) trifft zum 1:0 für Gladbach. Manuel Neuer kommt da nicht mehr ran.
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Update

Borussia Mönchengladbach schlägt Bayern München 3:1: "Das ist der Wahnsinn, das ist ein Traum"

Der FC Bayern verliert erstmals ein Spiel in dieser Bundesliga-Saison. Die Niederlage bei Borussia Mönchengladbach fällt sogar deutlich aus.

Noch lange nach dem Schlusspfiff genossen die Gladbacher Profis den grenzenlosen Jubel im Borussia-Park mit leuchten Augen. „Das ist der Wahnsinn, das ist ein Traum“, sagte Mönchengladbachs 19 Jahre alte Startelf-Debütant Nico Elvedi. Auch der weiterhin unbesiegte Trainer André Schubert war total happy. „Wir haben mit viel Herz und Leidenschaft und sehr klug gespielt“, sagte der Coach nachdem sein Team dem FC Bayern München mit einer Galavorstellung die erste Saisonniederlage beigebracht hat.

Die unter Schubert seit zehn Spielen unbesiegten Gladbacher gewannen am Samstag das Topspiel gegen den souveränen Tabellenführer mit 3:1 (0:0) und verdarben den Bayern damit den vorzeitigen Gewinn der Herbstmeisterschaft. Vor 54 010 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park erzielten Oscar Wendt (54.), Lars Stindl (66.) und Fabian Johnson (68.) die Treffer für die Gastgeber, die weiterhin zum Spitzenquartett der Liga zählen. Für die Bayern traf der eingewechselte Franck Ribéry (82.), der erstmals nach neun Monaten wieder zum Einsatz kam.

Das war für Bayern-Coach Pep Guardiola allerdings ein schwacher Trost. „Wir haben nach dem 0:1 Probleme bekommen und die Stabilität verloren. Daraus müssen wir lernen“, sagte der Katalane, der erstmals überhaupt mit seinem Club ein Hinrundenspiel verlor. „Wir haben niemals gesagt, dass wir unschlagbar sind, aber man darf in fünf Minuten nicht das Spiel herschenken“, befand Bayern-Kapitän Philipp Lahm.

Im 95. Bundesliga-Duell der langjährigen Rivalen überraschte Schubert mit einer personellen Veränderung: Für Josip Drmic, der zuletzt aufsteigende Form bewies, rückte der 19 Jahre alte Elvedi erstmals in die Startformation. Borussias Coach wählte damit die defensivere Variante und stellte den Schweizer als zusätzlichen Innenverteidiger auf. Die Bayern spielten in der siegreichen Formation vom vergangenen Wochenende.

Das Comeback von Franck Ribéry war der einzige Lichtblick für den FC Bayern

Die beiden zuvor formstärksten Bundesligateams lieferten sich von Beginn an einen offenen Kampf, in dem die Gastgeber die Münchener sehr früh in deren Hälfte attackierten. Die Außenverteidiger Julian Korb und Wendt standen sehr hoch, mussten aber auf der Hut sein, wenn die Bayern auf Offensive umschalteten.

Im Vorwärtsgang bewiesen die Gäste ihre Stärken und hatten durch Javier Martinez (10.), Robert Lewandowski (18.) und Kingsley Coman (19.) auch gute Tormöglichkeiten, scheiterten aber an Torhüter Yann Sommer oder der kompakten Gladbacher Abwehrkette. Glück hatten die Gastgeber, dass Coman in der 25. Minute aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Borussia war immer dann gefährlich, wenn Raffael die Offensive ankurbelte, aber außer einem Distanzschuss des Brasilianers in der 2. Minute gab es im ersten Abschnitt keine Torchance.

Das änderte sich nach der Pause, als die Gastgeber den schönsten Angriffszug des Nachmittags über Mahmoud Dahoud und Wendt zum 1:0 durch den Schweden abschlossen. Vom linken Strafraumeck traf Wendt mit dem schwächeren rechten Fuß ins lange Eck. Torhüter Manuel Neuer war chancenlos. Zehn Minuten später hatte Korb den zweiten Treffer auf dem Fuß, seinen Schuss konnte Neuer an die Latte lenken. Doch nach einem Freistoß von Raffael gelang Stindl mit dem 2:0 aus kurzer Distanz die Vorentscheidung, ehe Johnson kurz darauf auf 3:0 erhöhen konnte. Dem eingewechselten Ribéry gelang nur noch der Anschlusstreffer. (dpa)

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