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Ende mit Schrecken: Kevin-Prince Boateng ist bei Schalke 04 bis zum Saisonende freigestellt worden.
© dpa

FC Schalke 04 stellt Kevin-Prince Boateng frei: Das Ende eines großen Missverständnisses

Kevin-Prince-Boateng sollte ein Führungsspieler beim FC Schalke 04 werden. Doch in den eineinhalb Jahren in Gelsenkirchen stimmte sein Selbstverständnis fast nie mit seinen Leistungen überein. Ein Kommentar.

Am Montagmorgen hatte Kevin-Prince Boateng gar nicht mehr am Training des FC Schalke 04 teilgenommen. Manager Horst Heldt hatte entschieden, dass der 28-Jährige ab sofort freigestellt wird. Das Ende eines kurzen Kapitels, aus dem kein Bestseller mehr geworden wäre. Der gebürtige Berliner hatte nie den Zugang zu Schalke 04 gefunden – und der Klub auch nie zu ihm. Hätte es diese überraschende Trennung jetzt kurz vor Saisonende nicht gegeben, wäre sie spätestens in der Sommerpause erfolgt – trotz eines Vertrags bis 2016.

Kevin-Prince Boateng sollte der Leader dieser Schalker Mannschaft werden, die bereits unter Ex-Trainer Jens Keller ins Taumeln geraten war. Doch Boateng erwies sich nur kurzzeitig als derjenige, der der Mannschaft eine neue, bessere Haltung verleihen konnte. Im Gegenteil. Je länger er in Gelsenkirchen war, umso unruhiger präsentierte sich das Team.

Boatengs Extravaganz außerhalb des Spielfelds hätten alle Beteiligten wohl noch ertragen können. Sein eigenes Selbstverständnis korrespondierte allerdings so gut wie nie mit seinen Leistungen auf dem Fußballplatz und seinem exorbitanten Gehalt, das um die sieben Millionen Euro jährlich betragen soll.

Je größer die Kritik an ihm wurde, desto mehr zog er sich zurück und schmollte. Öffentlich äußern wollte er sich schon lange nicht mehr. Zuletzt war Boateng ob seiner vielen leidenschaftslosen Auftritte ohnehin nur noch Reservespieler. Die Unzufriedenheit auf beiden Seiten wuchs immer mehr. Mit seinem auffällig lustlosen Auftritt in Köln hatte er jeglichen Kredit verspielt.

Boateng galt im internen Kreis schon seit längerer Zeit als Unruheherd im sozialen Gefüge der Mannschaft. Viele seiner Kollegen dürften die Freistellung des Mittelfeldspielers deshalb auch als eine Form der Befreiung empfinden. Die eineinhalb Jahre auf Schalke werden sowohl bei Boateng als auch den Schalkern als großes Missverständnis in Erinnerung bleiben.

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