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Torschützen unter sich: André Hahn erzielte das erste, Patrick Herrmann die übrigen beiden Treffer für die Borussia.
© dpa
Update

Borussia Mönchengladbach schlägt TSG Hoffenheim: Das Beste seit den 70ern

Borussia Mönchengladbach spielt weiter ganz oben mit in der Bundesliga. Im tabellarischen Spitzenspiel dieses Spieltags gewinnt der Tabellenzweite gegen die zuvor ebenfalls noch ungeschlagenen Hoffenheimer - rutscht aber trotzdem auf Platz drei ab.

Über mangelnde Beliebtheitswerte konnte sich Lucien Favre seit seiner Ankunft bei Borussia Mönchengladbach im Februar 2011 noch nie beklagen. Doch seit der Trainer aus der Schweiz die Borussia in Reichweite zum großen FC Bayern trainiert hat, ist sein Freundeskreis in Mönchengladbach regelrecht angeschwollen. Vor der Bundesliga-Partie Borussia Mönchengladbach gegen Hoffenheim sang das versammelte Publikum im Borussia-Park Monsieur Favre denn auch ein donnerndes Geburtstagsständchen. Und das passende Geschenk übergaben ihm später die seine Fußballer mit dem 3:1 (2:1)-Sieg über die Gäste aus dem Kraichgau.

Der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach erlebte an seinem 57. Geburtstag einen Nachmittag wie aus dem Bilderbuch. Unter postkartenblauem Himmel schob sich seine Mannschaft mit diesem Sieg hinter den punktgleichen Wolfsburgern wieder bis auf vier Zähler an den Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München heran, fügte Konkurrent Hoffenheim zudem die erste Saisonniederlage zu – und setzte nebenbei auch noch eine historische Note: Mit nun 17 ungeschlagenen Spielen nacheinander egalisierte Favres Team die Bestmarke aus dem Herbst 1970, damals aufgestellt unter der Gladbacher Trainerlegende Hennes Weisweiler.

Andre Hahn erzielte früh die Führung für Borussia Mönchengladbach

Dieser bemerkenswerte Randaspekt sei natürlich ein Gesprächsthema in der Kabine gewesen, stellte Abwehrspieler Julian Korb vorab klar. Dann hieß es: Gesagt, getan – und nachdem sich beide Teams zu Beginn erwartungsgemäß gut sortiert zeigten, zog Borussia Mönchengladbach als erste Mannschaft die Zügel an. Mit einem blitzschnellen Spielzug über Patrick Herrmann, Raffael und Christoph Kramer überfielen sie die Hoffenheimer. Herrmann schließlich schlug von links eine weite Flanke über die TSG-Abwehr hinweg auf André Hahn und der ehemalige Augsburger schoss den Ball mit rechts ins Tor (12.).

Für die ohne Angreifer Kevin Volland (Wadenverletzung) angetretenen Hoffenheimer, die Mitte der ersten Halbzeit richtig ins Spiel fanden, vergaben Tarik Elyounoussi und Anthony Modeste danach zwei exzellente Chancen. Die folgende Aufregung unter den Fans von Borussia Mönchengladbach war aber überflüssig, weil die TSG-Spieler jeweils im Abseits standen. Nicht der Fall war das nach einer halben Stunde: Rechtsverteidiger Korb leistete sich einen überaus mäßigen Befreiungsschlag, über Firmino und Steven Zuber gelangte der Ball zu Mittelstürmer Modeste, der aus halbrechter Position zum Ausgleich traf.

Borussia Mönchengladbach profitierte von Hoffenheimer Fehlern

Es war erst das fünfte Gegentor für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga, Lucien Favres Gesichtszüge erstarrten entsprechend. Doch nur drei Minuten später konnte der Trainer sich schon wieder entspannen, als Herrmann eine scharfe Hereingabe von Hahn mit dem rechten Fuß zur erneuten Führung ins Netz hob. Es war eine verdiente Pausenführung für die Borussia, bei der im Spielaufbau zwar längst nicht alles klappte, die dafür von Fehlern der TSG profitierte.Gleich nach Wiederbeginn fischte Oliver Baumann einen Hahn-Kopfball aus dem Winkel. Machtlos war der Gästekeeper kurz darauf jedoch bei Herrmanns Schuss, nachdem er zuvor einen Freistoß von Havard Nordtveit nach vorne abgewehrt hatte.

An diesem spätsommerlich warmen November-Tag spielte sich Gladbach danach kurzzeitig in einen kleinen Rausch: Raffael traf nach einer Stunde die Oberkante der Latte. Mit dem recht komfortablen Vorsprung im Rücken ließ es die Favre-Elf anschließend aber etwas gemächlicher angehen. Die Gäste kamen nun wieder etwas besser zum Zug, waren aber zu ungefährlich – mit Ausnahme eines Hamad-Schusses. Auch das war ganz nach dem Geschmack des Geburtstagskinds Lucien Favre.

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