Unsere Fragen an den 24. Spieltag: Darf der Fußball trotz des Krieges rollen?
Soll Bundesliga-Fußball gespielt werden, wenn Bomben fallen? Falls ja: Reichen null Prozent Haaland für einen BVB-Sieg?
Must the games go on?
Offensichtlich schon. Bis zum Donnerstagabend war von der Deutschen Fußball Liga nichts von einem Abbruch des Spieltages wegen des Krieges in der gar nicht mal so fernen Ukraine zu hören. Dafür Betroffenheits- und Solidaritätsbekundungen ohne Ende. Das wird am Spieltag ziemlich sicher auch mit diversen Aktionen wie Schweigeminuten et cetera der Fall sein. Aber danach wird der Schiedsrichter in seine Pfeife blasen und der Ball rollen. In Deutschland, aber wohl auch sonst überall auf der Welt. Nur in der Ukraine nicht.
Wie geht es Thomas Müller?
Der Bayern-Spieler hat sich zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert. Die Antwort gibt Müller selbst auf Instagram: „Mir geht es soweit gut.“ Müller ist darin optimistisch, mit einer kleinen Einschränkung. „Ich bin schnell wieder im Geschäft – hoffe ich zumindest.“ Fast genau auf den Tag genau vor einem Jahr war Müller erstmals positiv auf das Virus getestet worden.
Und wie geht es Erling Haaland?
Dortmunds Ausnahmestürmer trainiert schon wieder. Aber ein Einsatz am Sonntag in Augsburg dürfte für den Norweger wegen seiner Adduktorenbeschwerden zu früh kommen. Oder doch nicht? „Er ist noch sehr weit von 100 Prozent entfernt“, sagte jüngst BVB-Trainer Marco Rose. Kurz darauf sprach er davon, dass Haaland noch „ein Stück weit“ von 100 Prozent entfernt sei. Ein gravierender Unterschied. So oder so: 50 Prozent Haaland dürften dem BVB gegen die Schwaben locker reichen, 70 Prozent Haaland garantierten einen Kantersieg. Aber auch bei null Prozent Haaland stehen die Erfolgsaussichten der Dortmunder gar nicht so schlecht. Vergangenen Spieltag siegten die Dortmunder 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Ganz ohne Haaland.
Zaubert Sardar Azmoun erstmals?
Es gibt Spieler, die den Fans mit ihrem Talent ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Bei Bayer Leverkusen, dem Verein, der für solche Spieler ein Faible hat, ist man überzeugt, dass Sardar Azmoun das gelingen wird. Der Iraner gilt als begnadeter Techniker. Der Klub verpflichtete ihn im Winter von Zenit St. Petersburg. Doch der Angreifer hatte viel Pech. Erst Corona, dann eine Bänderverletzung und zuletzt eine Mandelentzündung. Auf der anderen Seite: Wäre er in St. Petersburg geblieben, wäre ihm angesichts der aktuellen Kriegslage bestimmt nicht wohler. Gegen Bielefeld jedenfalls könnten die Fans in Leverkusen erstmals in den Genuss seiner fußballerischen Künste kommen.
Und sonst so?
Werden sich die Bundesliga-Profis vorgenommen haben, es NICHT so zu machen wie Meikayla Moore (Bild). Die Nationalspielerin von Neuseeland brachte es fertig, beim 0:5 gegen die USA einen lupenreinen Hattrick zu erzielen – nur eben ins eigene Tor. Von einem historischen (Negativ-) Rekord ist die Rede. Eine Kurzrecherche zeigt aber: Vor 20 Jahren endete ein Fußballspiel in Madagaskar 149:0 – es fielen ausschließlich Eigentore. Es fehlen Aufnahmen und konkrete Statistiken zu dem Spiel. Ein Eigentor-Hattrick liegt aber im Bereich des Möglichen.