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Im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund hatte Daniel Mesenhöler seinen bislang größten Auftritt.
© Fassbender/dpa

1. FC Union Berlin: Daniel Mesenhöler: Plötzlich die Nummer eins

Ersatzmann Daniel Mesenhöler rückt vor dem Spiel gegen die Würzburger Kickers beim 1. FC Union ins Tor.

Auf seinen Handschuhen steht „Mesi“, das klingt kindlich und nett. Zu nett beinahe. Jedenfalls für einen, der seine Mitspieler lautstark dirigieren und aus Gründen der Organisation womöglich auch mal anschreien muss. Nichts anderes wird von Daniel Mesenhöler erwartet, wenn er an diesem Freitag im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers (18.30 Uhr) zum ersten Mal in einem Punktspiel das Tor des 1. FC Union Berlin hütet. Der 21-Jährige wird von Beginn an spielen, weil sich Stammkraft Jakob Busk vergangene Woche gegen 1860 München einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Ausgerechnet jetzt, da sich Union mitten im Aufstiegsrennen zur Bundesliga befindet und als Dritter jeden Punkt benötigt, muss der Berliner Zweitligist notgedrungen einen Torhüterwechsel vornehmen.

Im Pokal überzeugte Mesenhöler gegen Dortmund

Für Trainer Jens Keller ist das kein Problem. „Wir wissen, dass Daniel ein guter Torwart ist, sonst hätten wir ihn nicht geholt“, sagt er. Mesenhöler kam im Sommer vom 1. FC Köln, wo er alle Jugendmannschaften durchlief, jedoch keine Chance hatte, auf absehbare Zeit das Tor der Bundesligamannschaft zu hüten. Für Union durfte Mesenhöler in dieser Saison schon im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund spielen. Die dort gezeigte Leistung stimmt Trainer Keller positiv: „Wenn man das gesehen hat, weiß man, aus welchem Holz er ist“, sagt er. Sein junger Torhüter sei vor knapp 80 000 Zuschauern extrem cool geblieben und hätte keinerlei Nervosität gezeigt. „Das war beeindruckend“, betont Keller. Tatsächlich wirkte Mesenhöler seinerzeit im Oktober sehr ruhig und strahlte Sicherheit aus, in einer Atmosphäre, die dafür gemacht war, ihn zu verunsichern.

Um die 80 000 Fans werden am Freitag nicht in das Stadion an der Alten Försterei kommen, die Voraussetzungen sind andere, der Gegner ist es auch. Anders als in Dortmund, wo Union als Außenseiter antrat, hat die Mannschaft nach fünf Siegen aus zuletzt sechs Spielen gegen Würzburg etwas zu verlieren. Gegen den Aufsteiger wäre alles andere als ein Sieg eine Enttäuschung. Was die Aufgabe für Mesenhöler schwierig macht: Würzburg ist eine enorm defensivstarke Mannschaft, die verhältnismäßig selten vor das gegnerische Tor kommt. Oft dürfte er nicht geprüft werden. Wenn, dann muss er aber sofort da sein. Positiv ist laut Keller, dass sich die Mannschaft trotz des Torwartwechsels fußballerisch nicht weiter umstellen muss. Busk und Mesenhöler seien von ihrer Spielanlage her sehr ähnliche Typen. Auch Mesenhöler „kann den Ball gezielt mit dem Fuß spielen und ist sehr reaktionsstark“, sagt Keller. Würzburg darf ihn ruhig testen.

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