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Christian Welp ist tot, Spieler bei Alba Berlin und in der Basketball-Nationalmannschaft.
© dpa/Bernd Settnik
Update

Früherer Basketball-Nationalspieler: Christian Welp mit 51 Jahren gestorben

Mit seinen Punkten im Finale gegen Russland kurz vor Spielende sicherte er Deutschland 1993 den Europameister-Titel, jahrelang spielte er auch in der NBA. Jetzt ist Christian Welp überraschend gestorben.

Der deutsche Basketball trauert um eine seiner Legenden. Im Alter von 51 Jahren ist der frühere Europameister Christian Welp nach Angaben seiner Ex-Universität von Washington gestorben. Weitere Angaben zum Tod des ehemaligen NBA-Profis wurden nicht gemacht, eine offizielle Bestätigung für einen Medienbericht über einen Herzinfarkt gab es zunächst nicht. „Wir sind geschockt und tief traurig“, sagte Wolfgang Brenscheidt; Geschäftsführer des Deutschen Basketball Bundes, am Montag. „Wir verlieren einen herausragenden Nationalspieler, einen tollen Kameraden und einen guten Freund.“ Beim bislang einzigen EM-Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft 1993 wurde Welp als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Beim 71:70 im Finale gegen Russland kam der 2,12 Meter große Center insgesamt auf 18 Punkte, erzielte kurz vor Schluss per Dunking den Ausgleich und versenkte den anschließenden Freiwurf zum Sieg. „Ich persönlich bin sehr, sehr traurig heute“, sagte der damalige Europameistercoach und heutige Bayern-Trainer Svetislav Pesic. „Er war noch ein junger Mann, wo das Leben anfängt.“ In der nordamerikanischen Profiliga spielte der gebürtige
Niedersachse aus Delmenhorst für die Philadelphia 76ers, San Antonio Spurs und die Golden State Warriors. Nach seiner Rückkehr nach Europa holte er mit Bayer Leverkusen fünf Meistertitel und drei Pokalsiege, gewann bei Olympiakos Piräus den Europapokal der Landesmeister und wurde mit Alba Berlin noch einmal nationaler Champion.

Sein langjähriger Weggefährte Dirk Bauermann reagierte „tief erschüttert“ auf den Tod Welps. „Es ist eine sehr, sehr traurige Nachricht“, sagte der ehemalige Bundestrainer am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Auch wenn es sich wie ein Klischee anhört: Christian war ein richtig Guter.“ Als Assistenztrainer habe Welp unter anderem eine „wichtige Rolle“ beim Silbergewinn bei der EM 2005 gespielt, erinnerte der langjährige Coach der deutschen Nationalmannschaft. Bauermann hatte Welp auch bei Bayer Leverkusen trainiert.

In Washington hält Christian Welp noch immer den Rekord seiner Uni für die meisten Punkte

Bei den Washington Huskies hat er immer noch die meisten Punkte seiner Uni erzielt. „Das ist ein extrem trauriger Verlust“, sagte Washingtons Uni-Trainer Lorenzo Romar am Sonntag (Ortszeit). Zuletzt lebte Welp wieder in den USA. „Er war ein sehr privater Mensch“, charakterisierte ihn Bauermann. Sein früherer Trainer Pesic erklärte: „Wir wissen noch nicht alles, wir wollen jetzt Detlef (Schrempf) in Seattle anrufen, um zu wissen, was
eigentlich passiert ist.“ Welp hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder. (dpa)

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