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Manuel Charr bei einem Kampf im Jahr 2014.
© Yuri Kochetkov/dpa

Punktsieg gegen Ustinow: Charr erster deutscher Weltmeister im Schwergewicht seit Schmeling

Mit einem einstimmigen Punktsieg über Alexander Ustinow hat Manuel Charr den vakanten WBA-Titel errungen. Er boxte mit zwei künstlichen Hüften.

Manuel Charr ist Boxweltmeister im Schwergewicht. Der 33 Jahre alte Kölner gewann am Samstag vor 5000 Zuschauern in Oberhausen den vakanten Titel des Verbandes WBA durch einen einstimmigen Punktsieg (115:111, 116:111, 115:112) gegen den Russen Alexander Ustinow. Charr ist damit erster deutscher Schwergewichtsweltmeister seit Max Schmeling vor 85 Jahren. Als WBA-Weltmeister ist er unterhalb des sogenannten Superchampions Anthony Joshua aus Großbritannien angesiedelt.

Für Charr ist es im 35. Profikampf der 31. Sieg. Es war seine zweite WM-Herausforderung. Das erste Titelduell um den WBC-Gürtel hatte er gegen Vitali Klitschko vor mehr als fünf Jahren durch technischen K.o. verloren. Der 2,02 Meter große Ustinow musste erst die zweite Niederlage in seinem 36. Kampf hinnehmen. Die einzige Niederlage bis dato hatte dem 40-Jährigen vor fünf Jahren Titel Sauerland-Boxer Kubrat Pulew aus Bulgarien im Kampf um den EM-Titel zugefügt.

Der Kölner beeindruckte den zehn Zentimeter größeren und mehr als 22 Kilogramm schwereren Russen mit zunehmender Kampfdauer durch seine Schnelligkeit. In der achten Runde hatte er seinen Gegner sogar am Boden und kontrollierte in der Folge den Kampf gegen einen sichtlich nachlassenden Ustinow ziemlich sicher.

Charr war nur sechseinhalb Monaten nach einer Hüftoperation in den Ring gestiegen. Dem gebürtigen Libanesen mit deutschem Pass wurden zwei künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Seine frühzeitige Rückkehr in den Ring wurde von Ärzten kritisch gesehen. Vor zwei Jahren hatte er einen lebensgefährlichen Bauchschuss in einem Döner-Imbiss in Essen erlitten. Er musste sich einer Notoperation unterziehen. Der Täter wurde zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. (dpa)

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