Die Form vor den Abstiegsduellen: Braunschweig holt auf, Hannover stürzt ab
der Abstand zwischen Hannover 96, dem Tabellen-13., und Eintracht Braunschweig, dem Tabellenletzten beträgt nur vier punkte. Die sechs Abstiegskandidaten im Vergleich.
Hannover 96 (Platz 13, 29 Punkte):
Es wird gefährlich, wenn ein Präsident beginnt, die Entlassung des Trainers auszuschließen. Besonders wenn beide so unter Druck stehen wie Martin Kind und Tayfun Korkut. Ein weiteres Alarmsignal: Nach dem 0:3 im Derby bei Braunschweig, der vierten Niederlage in Serie, gingen die Fans auf die Barrikaden, die Mannschaft zog ins Trainingslager, um sich auf das Abstiegsduell heute gegen den Hamburger SV vorzubereiten. Auf die Nerven gegen die Konkurrenz wird es ankommen: An den letzten drei Spieltagen trifft Hannover auf Stuttgart, Nürnberg und Freiburg.
SC Freiburg (Platz 14, 29 Punkte):
Trainer Christian Streich will „so unbelastet wie möglich“ in das Abstiegsduell heute gegen Braunschweig gehen. Das wird schwer beim Radau von Streich und Trainerkollege Torsten Lieberknecht an der Seitenlinie. Doch kein Abstiegskandidat holte in den letzten fünf Spielen mehr Punkte als die 10 Zähler Freiburgs, nur die Pleite zuletzt in Stuttgart belastet. Und das anspruchsvolle Restprogramm: Gladbach, Wolfsburg, Schalke, Hannover.
VfB Stuttgart (Platz 15, 27 Punkte):
Es ist ein Klischee, aber unter Huub Stevens steht die Null: In den fünf Spielen unter dem neuen Trainer ist die drittschlechteste Abwehr der Liga genauso oft gegentorlos geblieben wie in der gesamten Saison davor – zweimal. Beide Male gewann Stevens, genauso oft verlor er aber auch. Bei verletzten Stammspielern steht ebenfalls die Null. Leider auch bei Vedad Ibisevic, der Torjäger ist in der Rückrunde noch ohne Treffer. Das immer noch schlechteste Rückrundenteam hat das schwerste Restprogramm: Heute ist Gladbach Gegner, dann Schalke, Mitkonkurrent Hannover, Wolfsburg und Bayern.
Hamburger SV (Platz 16, 27 Punkte):
Der HSV ist um Ruhe bemüht. Gerüchte, man müsse Stars bei Abstieg verkaufen, werden mit Treueschwüren gekontert: Trainer Slomka, Abwehrchef Westermann und Talent Calhanoglu wollen in Liga zwei bleiben. Dafür verunsichert der HSV den heutigen Gegner, mit Interesse an Hannovers verletztem Torjäger Diouf. Dem HSV selbst fehlen vor allem Lasogga und Jansen. Slomkas Bilanz ist mit je drei Siegen und Niederlagen gemischt. Wird sie besser gegen die übrigen Gegner 96, Wolfsburg, Augsburg, Bayern und Mainz?
1. FC Nürnberg (Platz 17, 26 Punkte):
Die Angst geht um vor dem Rekordabstieg Nummer acht. Nur Trainer Gertjan Verbeek lässt mutig stürmen, obwohl sechs Stammkräfte fehlen. Das ging nach Zwischenhoch zu Rückrundenbeginn zuletzt daneben, sechs von sieben Spielen wurden verloren. Weil der Klub 23 Mal Pfosten und Latte traf, ebenfalls rekordverdächtig. Die Endgegner sind heute Wolfsburg, dann Leverkusen, Mainz, Schalke, zwischendurch Hannover. „Wir brauchen noch drei Siege“, fordert Verbeek. Mutig.
Eintracht Braunschweig (Platz 18, 25 Punkte):
Der Vorteil ist die Angst der anderen. „In anderen Klubs herrscht eine wahnsinnige Existenzangst“, sagt Trainer Torsten Lieberknecht. Der Aufsteiger hat dagegen nichts zu verlieren – nur eine Niederlage in den letzten sieben Spielen. Nach dem Abstiegsduell in Freiburg warten Gegner, für die es womöglich um nicht mehr viel geht: Bayern, Hertha, Augsburg und Hoffenheim.