Niederlage in der Champions League: BR Volleys verlieren in fünf Sätzen gegen Nowi Urengoi
Die BR Volleys sind nach der Niederlage gegen Nowi Urengoi so gut wie ausgeschieden aus der Champions League.
Der eine oder andere ehrfürchtige Blick von den Spielern der BR Volleys übers Netz war vor dem Spiel schon zu bemerken. Auf der anderen Seite etwa stieg Dimitry Volkov bei seinen Aufwärmübungen in schwindelerregende Höhen. Neben Volkov stand dessen Teamkollege, Alexander Klimerow, schlappe 2,15 Meter groß. Wie überhaupt die Gäste aus dem sibirischen Nowi Urengoi eine Nummer größer sind im europäischen Volleyball. Zumindest auf dem Blatt sind sie das. Am Dienstagabend aber lieferten die BR Volleys dem russischen Spitzenteam einen großen Kampf.
Die Berliner unterlagen den Russen mit 2:3 (25:21, 25:15, 20:25, 22:25, 10:15). Damit haben die Volleys so gut wie keine Chancen mehr auf ein Weiterkommen in ihrer Champions-League-Gruppe. In bislang vier Begegnungen des Wettbewerbs musste sich der Deutsche Meister drei Mal geschlagen geben.
Vier Spiele in der Champions League - und drei Niederlagen
Die Mannschaft von Nowi Urengoi ist gespickt mit Weltklassespielern. Neben Außenangreifer Volkov oder Mittelblocker Alexander Gutsalyuk zählt dazu auch Libero Erik Shoji, der von 2014 bis 2016 bei den Volleys aktiv war. Dementsprechend herzlich wurde er am Dienstag vor rund 4.500 Zuschauern empfangen.
Das Spiel begann dabei komplett anders, als es die Russen und wohl auch die meisten Beobachter erwartet hatten. Volleys-Außenangreifer Samuel Tuia eröffnete mit einem fulminanten Schmetterball, kurz darauf blockte sein Teamkollege Benjamin Patch einen Angriffsschlag von Volkov. Das Publikum war schnell in Stimmung, auch wenn Volkov anschließend immer wieder erfolgreich zum Abschluss kam. Einmal legte der Ausnahmespieler nach einem Punktgewinn sogar die Hand ans Ohr und blickte ins Publikum. Der Russe forderte Applaus von den Berliner Zuschauern ein. Das war frech und wurde mit kollektivem Schweigen bestraft.
Die Volleys blieben unbeeindruckt. Immer wieder legte Zuspieler Sergej Grankin zentimetergenau auf den sprunggewaltigen Patch auf. Neun Punkte trug der US-Amerikaner zum Gewinn des ersten Satzes bei. Nun warteten alle gespannt auf die Reaktion des Gegners. Er musste doch angestachelt sein.
Doch die Berliner legten sogar noch einmal zu, ihre Angriffe waren gleichsam strukturiert und variantenreich. Es waren erst wenige Minuten gespielt im zweiten Satz, da stand es bereits 13:6 für die Volleys. Patch warf den Zuschauern schon Küsschen zu, wenig später ging auch dieser Satz an die Gastgeber. Bis dahin war es ein perfekter Abend für die Volleys.
Erst der Rausch, dann die Reaktion
Aber dann kam die Reaktion, und sie kam gewaltig. Nowi Urengoi stellte sich immer besser auf die Volleys-Angriffe ein. Patch kam nur noch selten durch, auf der anderen Seite knallte Denis Bogdan einen Schmetterball nach dem anderen ins Feld der Berliner. Auch im darauffolgenden Durchgang zogen die Russen, deren Kapitän Igor Kolodinskiy sich immer wieder mit Schiedsrichtern und Publikum anlegte, schnell davon. Die Angriffe der Volleys verfingen häufig im Block des Gegners. So musste der Tiebreak entscheiden, in dem am Ende doch die Mannschaft die Oberhand behielt, die auf dem Blatt eine Nummer größer ist.