Volleyball Champions League: BR Volleys verlieren Auftaktspiel gegen Izmir 2:3
Spannend war's, aber am Ende nicht erfolgreich. Die BR Volleys unterliegen in der Champions League bei der Rückkehr von Kawika Shoji 2:3 gegen Izmir.
Paul Lotman ärgerte sich am meisten über sich selbst. Nachdem sein Aufschlag im Netz gelandet war, warf der Außenangreifer der BR Volleys den Ball enttäuscht ins Publikum. Er und seine Teamkollegen hatten alles gegeben und einfach nicht aufgegeben. Dennoch verloren sie am Mittwochabend das erste Champions-League-Spiel dieser Saison. Mit 2:3 (27:25, 18:25, 22:25, 25:13, 12:15) unterlagen sie dem Türkischen Meister vor 4179 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle.
"Wir haben nicht genug Druck im Aufschlag erzeugt. Heute haben nur Kleinigkeiten gefehlt", sagte Kapitän Robert Kromm, der mit 19 Punkten neben Paul Carroll (22) der erfolgreichste Volleys-Angreifer war. Vor Beginn des Spiels stand allerdings ein Spieler des Gegners im Fokus: Kawika Shoji. Der US-Amerikaner, der in den vergangenen vier Jahren für die Volleys gespielt hatte und nun auch auf seinen jüngeren Bruder Erik Shoji traf, bekam bei der Vorstellung dann auch besonderen Applaus – und bedankte sich mit freundlichem Winken und einem breiten Grinsen bei den Berliner Fans.
Danach klatschte das Publikum allerdings nicht mehr für Kawika Shoji. Denn seine Zuspiele funktionierten sehr gut. Immer wieder fand er Izmirs französischen Star Antonin Rouzier, der insgesamt 28 Punkte erzielte. Den Berlinern unterliefen in der Anfangsphase des ersten Satzes hingegen im Aufschlag viele Fehler. Auch in der Annahme mussten sie mehr kämpfen als die Türken. So gerieten sie schnell in Rückstand, der bis auf vier Punkte anwuchs (7:11). Dann nahm Trainer Roberto Serniotti eine Auszeit. Und das half. Die Volleys kämpften sich wieder hinein und gingen dank Paul Lotman und Paul Carroll erstmals beim Stand von 13:12 in Führung. Danach ging es hin und her in diesem engen Satz mit spektakulären Aktionen. Doch schließlich verwertete Mittelblocker Tomas Kmet den dritten Satzball mit einem Ass (27:25).
Die Volleys verschliefen immer wieder die Anfangsphase der Sätze
Der Start in den zweiten Durchgang verlief dann erneut schlecht für die Berliner. Sie zeigten Schwächen in der Annahme und agierten im Angriff zu unkonzentriert. Wieder zog Izmir davon (4:1) und Serniotti nahm erneut eine Auszeit. Aber dieses Mal brachte es nichts. Im Gegenteil. Der Türkische Meister baute seine Führung sogar weiter aus (16:7), vor allem dank Kawika Shoji. Dem Zuspieler aus Hawaii gelangen unter anderem zwei Asse nacheinander. Sein ehemaliger Mannschaftskollege Robert Kromm konnte dessen extrem harte Aufschläge nicht sauber annehmen. Trainer Serniotti versuchte dann noch einmal einiges. Er wechselte Sebastian Kühner auf der Zuspielerposition für Tsimafei Zhukouski ein, brachte Francesco De Marchi für Kromm sowie Felix Fischer für Tomas Kmet. Die drei Spieler brachten auch gleich neuen Schwung, konnten das 18:25 im zweiten Satz aber nicht verhindern.
Auch im dritten Durchgang führte Izmir wieder schnell und so waren die Volleys erneut früh unter Zugzwang. Aus guten Gelegenheiten machten sie zu wenig, es gab immer wieder kleine Unkonzentriertheiten. Aber das Team von Serniotti kam wieder heran, doch beim Stand von 20:20 setzten sich die Türken ab und gewannen 25:22.
Die Volleys gaben sich danach aber nicht geschlagen und gewannen den vierten Durchgang 25:13. Plötzlich spielten die Berliner fast wie im Rausch. Mit überragenden Blocks und sehenswerten Punkten von Paul Carroll und Paul Lotman rissen sie das immer lauter werdende Publikum vollends mit.
Doch im fünften Satz erspielten sich die Gäste schnell einen Vorteil von drei Punkten (8:5) – und konnten diesen trotz großer Gegenwehr der Berliner verteidigen. Die Enttäuschung bei den Volleys war danach groß, nicht nur bei Paul Lotman.