3:0-Sieg gegen Düren: BR Volleys starten perfekt in die Play-offs
Berlins Volleyballer haben nur im ersten Satz Mühe mit ihrem Gegner. Vor allem Jeffrey Jendryk überzeugt in der Max-Schmeling-Halle.
Der letzte Versuch blieb dem besten Mann des Abends vorbehalten: Jeffrey Jendryk chippte den Ball exakt in die Lücke des gegnerischen Feldes. Er ballte die Fäuste und empfing lachende Teamkollegen. Die BR Volleys haben ihr erstes Viertelfinalspiel in der Best-of-3-Serie gegen Düren mit 3:0 (29:27, 25:19, 25:14) gewonnen. Am kommenden Mittwoch steht das Rückspiel in Düren an. Und es ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass das Duell genauso deutlich enden wird wie an diesem Freitag.
Der Abend begann mit einer kleinen Provokation: Der Hallen-DJ legte zum Warmwerden einen Song der derzeit viel diskutierten Band „Rammstein“ auf. Das war aber nur ein kurzes Störgeräusch. Der Topscorer der Volleyball-Bundesliga, Sebastian Gevert, bekreuzigte sich gleich zwei Mal und schickte noch einen Gruß nach oben hinterher. Es konnte losgehen. Und für ihn und seine Dürener ging es glänzend los. Gevert und Björn Andrae punkteten mit gewaltvollen Angriffsschlägen. Auf der anderen Seite hatte vor allem Volleys-Diagonalangreifer Benjamin Patch zu Beginn Probleme. Der ein oder andere Schmetterball des US-Amerikaners segelte bedenklich weit ins Aus.
Berliner drehen den ersten Satz
Volleys-Trainer Enard nahm früh die erste Auszeit. Nur schienen die Interventionen des Trainers nichts zu bewirken. Die Volleys lagen im ersten Satz 20:23 zurück. Andrae ballte im dann folgenden Ballwechsel im Glauben des sicheren Punktgewinns schon die Fäuste, doch wie das so ist, wenn man sich zu früh freut: die Volleys hievten den Ball noch irgendwie übers Netz, um kurz darauf zu jubeln. Die Berliner holten sich den Punkt und wenig später auch noch den Durchgang.
Den Volleys war vor sehr lauten 4 562 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle die Erleichterung anzumerken. Das Team der Berliner gilt als extrem talentiert, im Vergleich zu früheren Jahren fehlt ihm aber die Abgeklärtheit. Am Freitagabend war das aber nicht der Fall. Gerade in den heiklen Phasen spielten die Gastgeber ihren besten Volleyball.
Im zweiten Satz zogen sie nach einer Aufschlagserie von Samuel Tuia schnell auf 7:4 davon. Doch der Gegner steckte nicht auf. Schon in der Hauptrunde war es zwischen den beiden Mannschaft jeweils in den Tie-Break gegangen. Allerdings zeigte sich in diesem ersten Viertelfinalspiel, dass Düren nicht über besonders viele Optionen in seinem Spiel verfügt. Fast immer suchen sie ihren fulminanten Außenangreifer Gevert. So auch am Freitag. Doch vor allen Dingen Volleys-Mittelblocker Jeffrey Jendryk hatte sich auf ihn und auch die restlichen Dürener Angreifer bestens eingestellt. Immer wieder antizipierte er richtig und blockte die Schmetterbälle der Dürener.
Die Halle tobte, viele Zuschauer hauten ihre Klatschpappen mit großer Wucht auf ihre Schenkel. Es lief bei den Volleys, vielleicht so gut wie noch nie in dieser Spielzeit. Die Krönung sollte aber noch kommen. Im dritten Satz zerlegte die Mannschaft von Trainer Enard ihren Gegner regelrecht. Orchestriert vom genialischen russischen Zuspieler Sergej Grankin spielten die Berliner höchst effizienten Volleyball. Auch Patch fand immer mehr Freude am Spiel, nach einem Ass von ihm stand es schnell 12:5. Das Spiel war gelaufen und trotzdem ließen die Volleys nicht nach und spielten in der Qualität auch diesen dritten Durchgang zu Ende.