zum Hauptinhalt
Auf verlorenem Posten. Volleys Trainer Roberto Serniotti verlor aber seinen Humor nicht. Auch gut.
© Imago/Wells

Champions League im Volleyball: BR Volleys scheiden aus

Ersatzgeschwächt und mit einer couragierten Leistung haben die Volleys alles versucht - doch sie unterliegen Belgorod 1:3. Nun bleibt die Hoffnung, als Tabellendritter in den CEV-Cup zu kommen.

Von Johannes Nedo

Als die Zuschauer die Max-Schmeling-Halle bereits verlassen hatten, stand Roberto Serniotti noch immer im Innenraum und lächelte. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft“, sagte der Trainer der BR Volleys. „Sie hat Courage gezeigt.“ Dann ergänzte der Italiener aber eine Einschränkung seiner Zufriedenheit: „Das Ergebnis.“ Die Berliner hatten am Mittwochabend zwar eine grandiose Champions-League-Partie gegen den Topklub Belogorie Belgorod geboten, verloren ihr vorletztes Gruppenspiel aber 1:3 (23:25, 25:17, 25:27, 17:25) gegen den russischen Vizemeister. Damit sind sie in der Champions League ausgeschieden und können ihren dritten Platz aus dem Vorjahr nicht wiederholen.

„Es war so knapp“, sagte Serniotti, in dessen Team Paul Carroll mit 26 Punkten überragte. „Wenn nur zwei Ballwechsel anders gelaufen wären, hätten wir wahrscheinlich nicht 1:3 verloren, sondern 3:0 gewonnen.“ Dass sich die Russen durchsetzten, lag vor allem an ihrem Superstar Dmitri Muserski. Der 2,18-Meter-große Mittelblocker erzielte 24 Punkte. „Ich habe schon so oft mit meinen Mannschaften gegen ihn gespielt und habe so viel ausprobiert, aber ich konnte ihn noch nie stoppen“, sagte Serniotti. „Vielleicht muss ich ihn das nächste Mal in mein Auto laden und ihn entführen.“

Über 5000 Zuschauer sorgten für eine aufgeheizte Stimmung

Ersatzgeschwächt waren die Volleys in die Partie gegangen. Kapitän Robert Kromm fehlte verletzt und ebenso der an einer Grippe erkrankte Mittelblocker Tomas Kmet. Das hielt die 5129 Zuschauer in der Schmeling-Halle nicht davon ab, bereits vor dem Spiel eine aufgeheizte Stimmung zu erzeugen. So starteten die Berliner mit einer grandiosen Anfangsphase. Mit starken Aufschlägen von Sebastian Kühner und erfolgreichen Blocks – Paul Lotman gelang einer sogar alleine – zogen die Volleys auf 8:1 davon. Aber dann kam Muserski und leitete die Aufholjagd seines Teams ein. Die Gäste gewannen den ersten Satz 25:23. Doch die Volleys ließen sich davon nicht entmutigen. Mit variablem Spiel, überragenden Rettungsaktionen und starken Aufschlägen von Kühner. So zogen die Berliner von einem 7:8-Rückstand auf 16:10 davon und sicherten sich den zweiten Durchgang mit 25:17. Auch im dritten Durchgang verlangten die Volleys den Russen alles ab. Trotzdem gewannen die Russen mit 27:25

Die Volleys hielten weiter gut mit, nun schlichen sich jedoch einige Unkonzentriertheiten in ihr Spiel ein. Das nutzte die Mannschaft des dreimaligen Champions-League-Siegers aus und holte sich souverän auch den vierten Satz mit 25:17.

Nach dieser Leistung hofft Serniotti darauf, mit seinem Team als einer der besten Gruppendritten in den zweitklassigen CEV-Cup zu kommen. „Wir haben drei Sätze lang auf sehr hohem Niveau gespielt“, sagte er. Wenn die Berliner dies am nächsten Dienstag in Izmir wiederholen, dürfte dies gelingen. Und Serniotti könnte wieder lächeln.

Zur Startseite