3:0 gegen Düren: BR Volleys erreichen Finale gegen Friedrichshafen
Die BR Volleys stehen zum fünften Mal in Serie im Play-off-Endspiel um die deutsche Volleyball-Meisterschaft. Im Halbfinale gegen die SWD powervolleys Düren behauptete sich der Titelverteidiger am Donnerstagabend mit 3:0 (25:20, 25:21, 25:23).
Paul Carroll griff in der zweiten Satzpause selbst zum großen Wischmop. Und der Diagonalangreifer der BR Volleys hatte auch einiges vom Feld zu schieben. Es war nahezu vollkommen bedeckt mit Kuscheltieren. Carroll und seine Teamkollegen brauchten schon etwas Zeit, bis all die Stofftiere aufgesammelt waren, die die 4221 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle zuvor auf das Feld geworfen hatten. Es war eine besondere Spendenaktion für die Malteser. Die Organisation will die insgesamt etwa 4500 Kuscheltiere an bedürftige Kinder verschenken.
Doch nicht nur beim Sammeln der Stofftiere hatten die Berliner Volleyballspieler am Donnerstagabend Spaß. Denn sie gewannen auch gegen Düren mit 3:0 (25:20, 25:21, 25:23). Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel der Play-off-Halbfinalserie zogen die Volleys in das Finale der Bundesliga ein. Dort treffen sie auf den großen Rivalen VfB Friedrichshafen. Das erste Spiel findet nächste Woche am Bodensee statt.
Niroomand lobte die Mannschaft und sieht Steigerungspotenzial
„Jetzt haben wir die Pause, die wir so sehr brauchen“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand. Und Trainer Mark Lebedew ergänzte: „Wir haben endlich etwas Zeit zum Durchatmen und Kraft tanken.“ Zuvor hatten beide ständig betont, wie sehr die Mannschaft noch die Nachwehen des Final-Four-Turniers der Champions League verarbeiten muss. So zählt nun für die Verantwortlichen der Volleys allein, dass diese Halbfinalserie beendet ist. „Zum Glück bleiben uns weitere Spiele erspart“, sagte Niroomand. Denn so klar das Ergebnis gegen Düren scheinen mag, der Gegner aus Nordrhein-Westfalen setzte den Berliner mehr zu als ihnen lieb war. Wie schon in den ersten beiden Partien überzeugten sie mit einer starken Abwehr. Düren gelangen elf Punkte durch den Block, zudem brachten sie viele Bälle wieder zurück ins Spiel. So kam es zu einigen längeren Ballwechseln.
Doch auch die Volleys konnten sich auf einen überzeugenden Block (insgesamt 16 Punkte) und eine gute Annahme verlassen. Sie setzten ihre Leistungsträger Carroll, Scott Touzinsky und Tomas Kmet gefährlich ein – und besonders die drei erzielten Punkt um Punkt. Überhaupt war es ein Erfolg der Stamm-Sechs. In den zwei Partien zuvor hatten eher Spieler aus der zweiten Reihe aufgetrumpft. Am Donnerstag wechselte Lebedew nur wenig. „Wir waren dynamischer. Zwar nicht immer perfekt, aber es war heute gut genug“, sagte der Australier. Auch Niroomand lobte die Mannschaft für eine „Energieleistung“, betonte jedoch: „Wir haben noch Steigerungspotenzial.“ Die Bestform soll dann im Finale gegen den Hauptrundensieger Friedrichshafen erreicht werden. „Dann“, sagt Niroomand, „müssen wir an unsere Champions-League-Leistungen anknüpfen."