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Berlins Samuel Tuia (Mitte) blockt in dieser Szene den Ball von Bartlomiej Boladz vom VfB Friedrichshafen.
© Andreas Gora/dpa
Update

Finalserie in der Volleyball-Bundesliga: BR Volleys besiegen Friedrichshafen 3:2

Im zweiten Spiel der Finalserie gegen Friedrichshafen gleichen die BR Volleys nach dramatischem Verlauf aus.

Von Johannes Nedo

Kyle Russell breitete seine muskelbepackten Arme so weit aus wie die Jesus-Statue in Rio de Janeiro – und die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle jubelten ihm laut zu, sie lagen ihm nahezu zu Füßen. Dabei hatte der Diagonalangreifer der BR Volleys gerade noch gar nicht das Spiel entschieden, er hatte mit einem Ass die zwischenzeitliche 2:1-Satzführung für die Berliner hergestellt.

Zwischen dem amtierenden Deutschen Meister und dem VfB Friedrichshafen ging es am Donnerstagabend im zweiten Spiel der Play-off-Finalserie so spannend zu, dass die Stimmung aufgeladen war. Zur Freude der Berliner Fans konnte die Mannschaft auch am Ende noch mit Russell jubeln, der den zweiten Matchball verwandelte. Die Berliner bezwangen die Gäste mit 3:2 (17:25, 25:22, 28:26, 21:25, 15:13). „Wir wussten, dass es ein großer Kampf wird. Aber wir haben ihn angenommen", sagte Russell. Der US-Amerikaner war mit 26 Punkten der erfolgreichste Spieler. „Ich bin ein Energie-Mensch und konnte der Mannschaft heute viel Energie geben", sagte der 25-Jährige.

Spiel drei der Serie findet am Sonntag statt

Mit dem Erfolg glichen die Volleys vor 7309 Zuschauern die Serie zum 1:1 aus, die nach dem Modus "Best of Five" ausgetragen wird. Es ist also wieder alles offen. Das nächste Spiel steigt am Sonntag am Bodensee. Und am nächsten Mittwoch gibt es auf jeden Fall ein viertes in Berlin.

Die Mannschaft von Trainer Cedric Enard hatte so viel in dieses Spiel am Donnerstag gelegt. Aber Diagonalangreifer Benjamin Patch kam gar nicht in die Partie – wie schon im ersten Spiel der Serie. Dem US-Nationalspieler gelang nur ein Punkt, und so wechselte Enard ihn früh für dessen Landsmann Russell aus – doch da lagen die Volleys bereits 6:13 zurück. Weil die Berliner schlecht aufschlugen und Zuspieler Sergej Grankin seine Teamkollegen nicht wie gewohnt in Szene setzen konnte, verloren sie den Satz mit 17:25.

Von diesem Rückschlag berappelte sich Enards Team aber schnell. Die Volleys gingen mit 7:3 in Führung. Doch die Gäste blieben dran. Sie blockten zweimal erfolgreich und verkürzten auf 6:7. Darauf antworteten wiederum die Berliner mit weiteren Block-Punkten – und lagen zwischenzeitlich mit sechs Punkten vorne (15:9). Nach zwei leichten Fehlern im Angriff kamen die Friedrichshafener zwar wieder etwas heran (12:15). Aber nun verteilte Grankin die Bälle immer fintenreicher, etwa bei einem Zauber-Turbo-Zuspiel auf Jeff Jendryk (20:16). So behaupteten die Berliner ihren knappen Vorsprung und ließen sich auch nach fiesen Flatteraufschlägen von Friedrichshafens Jakob Günthör nicht verunsichern (21:19). Kurz darauf wechselte Enard für den Aufschlag Egor Bogachev ein und der Außenangreifer knallte den Ball mit einem Raketentempo in das gegnerische Feld, dass ein Friedrichshafener beim Rettungsversuch eine Werbebande umrannte (23:19). Schließlich gewannen die Volleys den Satz 25:22.

Im Tie-Break hatten die Berliner die besseren Nerven

Der folgende Durchgang war noch ausgeglichener. Die Volleys begannen wieder mit guten Aufschlägen und erarbeiteten sich einen kleinen Vorsprung (6:3). Beim Stand von 10:7 vergab Russell jedoch eine aussichtsreiche Chance, danach rettete Friedrichshafens Philipp Collin mit dem Fuß und die Gäste glichen aus (10:10). Fortan konnte sich keine Mannschaft absetzen (19:19), bis die Berliner in der Schlussphase im Angriff schwächelten (20:22). Enards Team kämpfte, aber der Pokalsieger vom Bodensee holte sich die ersten Satzbälle (24:22). Allerdings wehrten die Berliner drei ab, dann gelang dem eingewechselten Volleys-Kapitän Sebastian Kühner ein Ass und Russell sicherte mit einem Ass den Satzgewinn (28:26).

Danach schwächelten die Berliner jedoch und lagen früh deutlich zurück (1:5). Aber sie kämpften sich wieder heran (8:9), nur um dann wieder nach Schwierigkeiten im Angriff hinten zu sein (10:15). Nach einem erneuten Wechsel von Kühner für Grankin glichen die Berliner aber wieder aus (19:19). Doch die Friedrichshafener holten sich den Satz mit 25:21. Im Tie-Break war es ein Nervenspiel, das die Berliner knapp mit dem Dauer-Jubler Russell für sich entschieden.

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