Bundesliga: Nullnummer in Dortmund: Borussia nur 0:0 gegen VfL Wolfsburg
Aufregung um Pierre-Emerick Aubameyang und eine unbefriedigende Nullnummer gegen Wolfsburg. BVB-Manager Zorc kündigt im Fall Aubameyang "Konsequenzen" an.
Neue Aufregung um Pierre-Emerick Aubameyang und eine unbefriedigende Nullnummer gegen den VfL Wolfsburg. Die Hoffnungen bei Borussia Dortmund auf mehr Vereinsfrieden und einen stabilen sportlichen Aufwärtstrend haben sich als voreilig erwiesen. Nach zuvor zwei Bundesliga-Siegen unter der Regie des neuen Fußball-Lehrers Peter Stöger kam der Revierclub zum Rückrundenstart im Duell mit den „Wölfen“ am Sonntagabend nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verpasste die Borussia vor 80.600 Zuschauern den möglichen Sprung auf Rang zwei.
Dortmunds Mittelfeldspieler Julian Weigl sagte nach dem Spiel: "Wir hatten ein Stück weit die Oberhand, haben die Chancen aber nicht genutzt. Unter dem Strich müssen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Immerhin haben wir zu null gespielt." Die erste Aufregung gab es bereits vor dem Anpfiff. Zum wiederholten Mal wurde Torjäger Aubameyang aus disziplinarischen Gründen kurzfristig aus dem Kader gestrichen, weil er die Mannschaftssitzung am Vortag verpasst hatte. Zudem fehlte in Christian Pulisic eine weitere Offensivkraft aus gesundheitlichen Gründen. Zur Aubameyang-Entscheidung sagte BVB-Torwart Roman Bürik: "Ich verstehe die Entscheidung des Trainer-Teams. Es gibt Regeln und die gelten für alle."
Borussia Dortmunds Manager Michael Zorc äußerte Unverständnis für das Verhalten von Aubameyang. „Diese Verhaltensweise habe ich bei ihm über Jahre nicht gesehen. Er war sonst immer diszipliniert. Das was jetzt abgeht, ist von unserer Seite nicht zu tolerieren,“ sagte Zorc. Auf die Frage, ob der 28 Jahre alte Gabuner den Klub noch in diesem Winter verlassen könnte, sagte Zorc: „Wir brauchen jetzt hier keine Spekulationen anzustellen. Aber klar ist natürlich auch: So kann es nicht weitergehen.“ Wenn ein Profi nicht zur Spielersitzung erscheine, komme „Unruhe in die Mannschaft“. Zorc kündigte weitere Sanktionen im „monetären Bereich“ an.
Der erst 17 Jahre alte Jadon Sancho und der nur sechs Monate ältere Alexander Isak in der BVB-Startelf
Deshalb war Stöger im Angriff zu Umstellungen gezwungen. So standen der erst 17 Jahre alte Jadon Sancho und der nur sechs Monate ältere Alexander Isak in der Startelf. Das Fehlen von Aubameyang und Pulisic kostete die Borussia viel Offensivkraft. Zwar erspielte sie sich schnell Feldvorteile, brachte die gegnerische Abwehr aber nur selten ins Wanken. Gleichwohl bot sich dem BVB zweimal die große Chance zur Führung. Jarmolenko verfehlte in der 22. Minute nach Flanke des wiedergenesenen Lukasz Piszczek aus kurzer Distanz das Tor. Und Aubameyang-Ersatz Isak traf drei Minuten vor der Pause nur das Lattenkreuz. Immerhin präsentierte sich die noch in der Hinrunde zumeist anfällige BVB-Defensive formverbessert. Deshalb trugen auch die Wolfsburger zunächst nur wenig zu einem höheren Unterhaltungswert der Partie bei. Doch mit zunehmender Spielzeit schöpften sie mehr Mut und wären für ihre nun forschere Gangart beinahe belohnt worden. Daniel Didavi (37.) scheiterte jedoch nach sehenswerter Vorarbeit von Yunus Malli mit einem Schuss am glänzend reagierenden BVB-Keeper Roman Bürki.
Erst nach Wiederanpfiff nahm die Partie merklich Fahrt auf. Das lag vor allem an der Borussia, die ihr Tempo im Offensivspiel erhöhte. Doch die Schwäche des erneut schwachen Jarmolenko im Abschluss brachte den BVB in der 48. Minute um die Führung. Ein schulmäßiges Zuspiel von Götze beförderte der Ukrainer aus fünf Metern freistehend über das Tor. Nur fünf Minuten später verpasste auch der Startelf-Debütant Sancho mit einem Pfostenschuss das 1:0 für die Dortmunder. Mehr und mehr gerieten die Wolfsburger unter Druck, blieben aber mit Kontern gefährlich. So musste BVB-Keeper Bürki in der 58. Minute in höchster Not gegen Divock Origi klären. In der umkämpften, aber zerfahrenen Schlussphase waren die Gäste einem Treffer näher als der BVB. Gleich mehrfach erwies sich Bürki als Rückhalt und wendete eine drohende Heimschlappe ab. (dpa)