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Lauter Fischkreutz. Der Uerdinger Ex-Borusse Kevin Großkreutz trug gegen den BVB sehr helles Königsblau.
© Marius Becker/dpa

Auswärtssieg im DFB-Pokal gegen Uerdingen: Borussia Dortmund wirft Kevin Großkreutz raus

In der ersten Pokalrunde deutet der BVB sein Potenzial an und siegt in Düsseldorf mühelos. Paco Alcacer gelingt ein besonders schönes Tor.

Kevin Großkreutz konnte einem schon leidtun. Der selbsternannte „Dortmunder Junge“ war als Rechtsverteidiger seines KFC Uerdingen im Pokalspiel gegen die schnellen Spieler von Borussia Dortmund im Dauereinsatz. Dass die Krefelder gegen den deutschen Vizemeister lange die Null halten konnten, war damit auch sein Verdienst. Und doch gewann die Borussia, als Großkreutz‘ Kräfte und die seiner Mitspieler schwanden, letztlich verdient mit 2:0 (0:0).

Dabei hätte Großkreutz beinahe mit Freunden und Familie, für die er 200 Karten geordert hatte, auf der Tribüne der Düsseldorfer Arena Platz nehmen müssen. Nach einem üblen Tritt im letzten Drittliga-Spiel sperrte ihn das das Sportgericht des Deutschen Fußballbundes (DFB) für sechs Spiele. Zwei davon auf Bewährung, aber glücklicherweise keins davon im DFB-Pokal. Und so durfte sich Großkreutz stattdessen zu alten Freunden wie Lukasz Piszczek, Marco Reus und Rückkehrer Mats Hummels auf den Platz gesellen. „Für 90 Minuten kenne ich keine Freunde“, erklärte er zwar. Seine Klasse und die seiner Mannschaft reichte aber auch nicht, um sich unter ihnen Feinde zu machen.

Während Hummels und Hazard in der BVB-Startelf standen, fehlten Shinji Kagawa und Maximilian Philipp. Sie hatten den Klub kurz vor dem Spiel Richtung Saragossa respektive Moskau verließen. Auch Julian Brandt war verletzungsbedingt nicht im Kader. Doch auch ohne ihn hielt das Spiel von Beginn an das, was es versprach: ein Duell zweier ambitionierter Klubs. Zwar posaunen die Uerdinger den Aufstiegswunsch nicht so offensiv hinaus wie die Dortmunder den von der Meisterschaft. Doch soll die Rückkehr in die Bundesligen mit den Millionen des Investors Michail Ponomarew kein Traum mehr bleiben.

Gute Freunde. Dortmunds Marco Reus (r.) und Großkreutz (M.) begrüßen sich vor der Partie im Spielertunnel.
Gute Freunde. Dortmunds Marco Reus (r.) und Großkreutz (M.) begrüßen sich vor der Partie im Spielertunnel.
© Marius Becker/dpa

Die Dortmunder traten erwartet dominant auf, fanden zunächst aber kaum Mittel gegen die tiefstehenden Uerdinger. Und so war den Gastgebern die größte Chance des ersten Durchgangs vorbehalten, als Osayamen Osawe BVB-Rückkehrer Hummels als vorletztem Mann den Ball vom Fuß stibitzte, dann aber knapp links am Tor vorbeischoss. Unter tosendem Applaus ging es kurz darauf in die Pause.

Jubel brandete kurz nach der Pause. Ähnlich wie beim Supercup-Spiel gegen den FC Bayern zum perfekten Zeitpunkt aufseiten der Dortmunder. Dank eines gefühlvoll gespielten hohen Balles von Akanji in den Strafraum zu Reus, war der Kapitän in der 49. Minute plötzlich frei vor dem Tor – und vollstreckte, nach starker Ballannahme, mit der Brust.

Dortmund blieb geduldig und nutzte die nächste Torchance zur Vorentscheidung nach 70 Minuten: Einen direkten Freistoß aus rund 22 Meter nagelte Paco Alcácer in den rechten oberen Giebel. Für mehr als ein paar Verlegenheitsangriffe, mit Großkreutz in nun offensiverer Position, reichte es bei den Uerdingern anschließend nicht mehr. Und so kamen die Dortmunder in diesem Jahr um das große Zittern zu Beginn der DFB-Pokalsaison herum. Anders als im vergangenen Jahr, als sie in Fürth in die Verlängerung mussten, stehen sie nach regulärer Spielzeit in der zweiten Runde.

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