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Bernhard Langer ist einer der besten deutschen Golfer aller Zeiten. Am Sonntag wird er 60 Jahre alt.
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Golf: Bernhard Langer kann mit 60 noch mithalten

Bernhard Langer war lange die prägende Figur im deutschen Golf. Heute wird er 60 Jahre alt.

Bernhard Langer wird seinen 60. Geburtstag am Sonntag auf dem Golfplatz verbringen – wo auch sonst. Am Wochenende bestreitet er ein Turnier auf der Champions Tour in der Nähe von Seattle. Langer ist dort Titelverteidiger. Natürlich könnte er den Sport auch mal Sport sein lassen und ordentlich feiern. Aber das wäre nicht der Bernhard Langer, so wie ihn alle kennen. „Mr. Consistency“ wird der Deutsche auch genannt und der Name ist Programm. Seit über vier Jahrzehnten ist der im schwäbischen Anhausen geborene Langer Golfprofi. Der Maurer-Sohn ist sich dabei stets treu geblieben. Wenn er auf den Platz geht, dann will er auch gewinnen. „Mein Ziel ist es, immer noch besser zu werden, und ich weiß zutiefst, dass ich das immer noch kann“, hat er kürzlich in der „Zeit“ erklärt.

Die Vorstellung, dass Langer in seinem siebten Lebensjahrzehnt sogar noch besser werden könnte, dürfte viele seiner Kollegen auf der Seniorentour zusammenzucken lassen. In dieser Saison hat Langer drei von fünf Major-Turnieren bei den Über-50-Jährigen gewonnen, insgesamt steht er bei diesen Großereignissen bei zehn Siegen. Natürlich Rekord.

Dabei war aller Anfang schwer. Golf spielen in den 1970er Jahren nur sehr wenige und meist reiche Leute in Deutschland. Langer verdient sich zunächst als Caddie ein paar Mark dazu, fängt an selbst zu spielen und findet Gefallen daran. Mit 17 gewinnt er sein erstes Profiturnier, mit 23 holt er den ersten Titel auf der European Tour. Weitere viereinhalb Jahre später schreibt er Golf-Geschichte: Langer triumphiert beim US Masters und schlüpft ins berühmte Grüne Jackett. Ins Deutschland löst er damit einen kleinen Boom für eine Sportart aus, die vorher öffentlich als solche praktisch nicht existierte.

Trotz seiner Erfolge bleibt Langer bodenständig, Allüren sind ihm fremd. Seit über 30 Jahren ist er mit der Amerikanerin Vikki Carol verheiratet. Er lebt mit ihr und den vier Kindern die meiste Zeit des Jahres in den USA. Familie und Sport ordnet er alles unter. Seine Fitness ist fast schon legendär, seine Disziplin ebenfalls. Alkohol meidet Langer, dafür lebt er nach Plan: Acht Stunden Schlaf, morgens ein Vitamin-Smoothie und das tägliche Training – auch wenn kein Turnier ansteht. Und dann ist da noch das Bibel-Studium. Langer ist gläubiger Christ, er macht aus seiner Gottesfürchtigkeit nie ein Geheimnis. Nach seinem zweiten Masters-Sieg 1993 sagt er bei der Siegerehrung: „Es ist eine große Ehre, das wichtigste Turnier der Welt zu gewinnen – und dann noch am Ostersonntag, dem Tag, an dem der Herrgott auferstanden ist.“

Sein Glaube macht ihn für manche Menschen schwer fassbar, dabei ist Langer ein humorvoller Mensch, der auch auf dem Golfplatz für Spaß zu haben ist. 2014 spielt er bei einem seiner wenigen Auftritte in Deutschland in Schwerin eine Showrunde mit Johan Cruyff und Franz Beckenbauer. Das Ganze wird als Revanche für das WM-Finale von 1974 verkauft, Langer lacht an diesem Tag viel und genießt es. Trotzdem hält er sich an seine Routinen, vor der Runde spult er eisern sein Trainingsprogramm ab – so wie er es davor immer getan hat und bis heute noch tut. Dehnen, Abschlagen, kurzes Spiel. Nichts überlässt er dem Zufall. Er weiß, dass Erfolg von Arbeit kommt. Und Langer will noch eine ganze Weile weiterarbeiten. Wenn es sein muss, sogar an seinem Geburtstag.

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