Baseball: Berliner Max Kepler feiert Debüt in der besten Baseball-Liga der Welt
Max Kepler ist am Sonntag als zweiter Deutscher in der US-Major League Baseball eingesetzt worden. Dem 22-jährigen Berliner trauen viele Experten eine große Karriere zu.
Ein Schwung ins Leere, danach eine kurze Geste des Frusts. Der erste Auftritt von Maximilian Kepler-Rozycki in der Major League Baseball war kein wirklich gelungener. Der 22-Jährige Berliner, den sie in den USA wegen seines für amerikanische Zungen nicht ganz einfach auszusprechenden Namens nur Max Kepler nennen, musste am Sonntagabend ein Strikeout bei seinem Debüt in der besten Baseball-Liga der Welt hinnehmen. Es war im neunten Inning des Spiels seiner Minnesota Twins bei den Detroit Tigers, als Kepler eingewechselt wurde. Da stand es schon 7:1 für sein Team, Kepler half anschließend im rechten Outfield mit, diesen Vorsprung zu verteidigen und damit die Chancen der Twins auf einen Platz in den Play-offs am Leben zu erhalten.
„Es fühlte sich großartig an“, sagte Kepler nach dem Spiel. „Ich hatte schon erwartet, dass ich gegen einen Linkshänder in meinem ersten At-Bat antreten würde und habe den Ball auch ganz gut gesehen, aber dann wollte ich unbedingt schwingen. Trotzdem war es fantastisch.“ Kepler war am vergangenen Dienstag in den Kader des MLB-Teams berufen worden, nur kurz nachdem er in der Minor League mit den Chattanooga Lookouts den Titel der Southern League gewonnen hatte. Einen Homerun hatte er in diesem Spiel geschlagen, wenig später wurde er auch noch als bester Spieler der Liga ausgezeichnet. Doch dann hieß es warten. Kepler erlebte die ersten Spiele der Twins in der MLB von der Bank aus mit, ehe es dann am Sonntag so weit war.
Kepler spielte einst in der Hertha-Jugend
Nach dem derzeit verletzten Donald Lutz ist Kepler nun der zweite Deutsche, der in der Major League eingesetzt worden ist. Und die Chancen auf weitere Spiele stehen gut. Vielleicht schon in dieser Saison, die gerade in ihre letzte Woche geht. Sollten die Twins die Play-offs vorzeitig verpassen, dürfte Kepler vermutlich noch ein Spiel von Beginn bestreiten dürfen. Mit seinen 22 Jahren hat er sich in den vergangenen Monaten so weit entwickelt, dass er inzwischen zu den besten Talenten im Baseball gezählt wird. Kepler, der mit links schlägt, ist kräftiger geworden. Trotzdem hat er seine Schnelligkeit beibehalten. Und die Tatsache, dass er am Sonntag Altstar Torii Hunter ersetzte, könnte ein Fingerzeig für die kommende Saison sein. Der 40-Jährige beendet möglicherweise seine Karriere nach dieser Saison, der Platz für Kepler wäre frei – wenn auch vielleicht nicht gleich als Stammspieler und natürlich abhängig von seiner Leistung in der Vorbereitung auf die nächste Spielzeit.
Kepler nimmt damit genau die Entwicklung, die sich viele von ihm in Minnesota erhofft hatten. Mit 16 Jahren war er 2009 von den Twins für 800.000 Dollar verpflichtet worden – er war damals das teuerste jemals aus Europa verpflichtete Talent. Im Ausbildungssystem des MLB-Teams durchlief er mehrere Teams, in diesem Jahr gelang ihm der endgültige Durchbruch. Kepler wurde zum Minor-League-Spieler des Jahres innerhalb der Organisation gewählt. Dabei wäre aus ihm vermutlich auch ein guter Fußballer geworden, bei Hertha BSC spielte er in der Jugend als Torwart. Kepler-Rozycki ist Sohn einer Texanerin und eines Polen – erfolgreichen Balletttänzern im Ensemble der Deutschen Oper Berlin. Im Tagesspiegel-Interview erklärte Kepler vor anderthalb Jahren: „Ich hoffe, dass ich es 2015 oder 2016 in die MLB schaffe. Wenn mir das gelingen würde, wäre das großartig.“ Dieses Ziel hat Max Kepler nun erreicht. Auch wenn sein erster Auftritt noch etwas wacklig war.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität