Herthas nächster Trainer: Berlin steht auf Ralf Rangnicks Liste – nur wo?
Ralf Rangnick möchte ab dem Sommer wieder als Trainer arbeiten, doch ob er bei Hertha anheuert ist fraglich. Denn die Berliner haben harte Konkurrenz.
Die Frage nach seiner Zukunft ist eine der spannendsten Personalfragen der Fußball-Bundesliga. Dass Ralf Rangnick ab Sommer wieder als Trainer arbeitet, steht fest. Das bestätigte der 53 Jahre alte Schwabe jetzt dem „Tagesspiegel“. „Ich kann mir vorstellen, im Sommer wieder auf die Fußballbühne zurück zu kehren und als Trainer zu arbeiten. Eine Entscheidung, wo ich möglicherweise wieder einsteige ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht gefallen“, sagte Rangnick.
Bleibt die Frage, wo steigt Rangnick wieder ein, nachdem er sich als Trainer von Schalke 04 im September 2011 wegen eines Burnout-Syndroms verabschiedete und eine lange Erholungspause einlegte? Dass es Kontakte zu Hertha BSC gab, hat der 53 Jahre alte Schwabe jüngst bestätigt. Aber auch in Köln, Leverkusen und Stuttgart wird der Konzepttrainer aus dem Südwesten gehandelt. Es gibt also genug Interessenten und Konkurrenten für Hertha.
Sicher ist, den interessierten Blick nach Berlin wagte er immer wieder in seiner Karriere. Schon unter Herthas früherem Manager Dieter Hoeneß gab es Kontakte. Zuletzt als Markus Babbel Hertha Ende des vergangenen Jahres verließ. Damals allerdings fühlte sich der Patient Rangnick nicht so weit. Jetzt hat sich das grundlegend geändert, der Fußballlehrer sprüht vor Ehrgeiz. Aus seinem Umfeld aber heißt es, er werde sich seinen neuen Klub sehr sorgfältig aussuchen. Was zur Frage führt, ob Hertha BSC mit seiner nicht enden wollenden Unruhe im Klub da die richtige Station für eine Rückkehr wäre?
Ralf Rangnicks Trainerkarriere in Bildern:
Deshalb ist eher davon auszugehen, dass Rangnicks Weg erneut nicht in die Hauptstadt führt, sondern, dass sich der taktisch versierte Coach ein ruhigeres Umfeld auswählt, was er allerdings auch in Köln kaum finden dürfte. Dort bleibt – wie in Berlin – abzuwarten welchen Weg der Verein einschlägt und, ob überhaupt über einen längeren Zeitraum Ruhe einkehrt. Ohne eine tatsächlich umsetzbare Perspektive ist Ralf Rangnick kaum zu locken.
Berlin und Köln dürften eher weiter hinten auf Rangnicks Casting-Liste stehen – völlig ausgeschlossen sind die beiden Kandidaten nicht. „Es gibt Kontakt zu Hertha, aber solange nicht geklärt ist, wie es sportlich und strukturell weitergeht, machen Gespräche noch keinen Sinn“, hatte Rangnick unlängst dem „kicker“ gesagt.
Hinter den Kulissen freilich wirbt Herthas Manager Michael Preetz weiterhin intensiv um Rangnick. Einen Trainer dieser Güteklasse vorstellen zu können, könnte in Berlin trotz des drohenden Abstieges so etwas wie Aufbruchstimmung auslösen. Bis es so weit ist, und man dem Wunschkandidaten konkrete Pläne vorlegen kann, ist allerdings noch viel zu tun. Ralf Rangnick schaut vorerst aus der Ferne dabei zu.