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Johannes Rydzek, Fabian Rießle und Eric Frenzel feierten in der Nordischen Kombination von der Großschanze einen Dreifachsieg.
© REUTERS/Eric Gaillard

Pyeongchang 2018: Bei Olympia geht es um mehr als nur Medaillen

Die sehr erfolgreichen Winterspiele könnten sich für einige Disziplinen besonders auszahlen. Deutschland sollte bei der Sportförderung aber nicht nur nach Medaillenchancen gehen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Anne Armbrecht

Deutschland hat die Olympischen Spiele in Pyeongchang also mit einem Rekord beendet. 14 Mal Gold – soviel gab es seit der Wiedervereinigung noch nie. Der Sport hat nun gute Argumente, wenn es in die Verhandlungen um mehr Fördergeld mit dem Innenministerium geht. Bei der Verteilung soll es in Zukunft mehr denn je nach Potenzialen gehen, also vor allem nach Erfolgswahrscheinlichkeit. Die vereinbarte Reduzierung der Stützpunkte wird auch die Wintersportarten treffen.

In Pyeongchang wurden die meisten Medaillen in Biathlon, Nordischer Kombination und Skispringen, vor allem aber auch im Eiskanal gewonnen. Traditionsreiche Disziplinen wie Eisschnelllauf oder die alpinen Skidisziplinen blieben dagegen weit hinter den Erwartungen. Nachholbedarf wurde einmal mehr auch in den jugendlichen Disziplinen deutlich. In einigen der neueren waren überhaupt keine deutschen Starter vertreten.

Deutschland muss sehen, dass es hier nicht den Anschluss verliert. Wer zum Zweck des Medaillensammelns auf eine sportliche Monokultur vertraut, könnte irgendwann böse erwachen. Dann nämlich, wenn das IOC am Programm die Säge ansetzt – und auf die Idee kommt, jene zu fällen, die zwar traditionsreich sind, aber nicht mehr zeitgemäß, weil für das Publikum unattraktiv.

Gründlich abzuwägen gilt es aber noch viel mehr aus einem anderen Grund: Die Begeisterung der Menschen rührt im Sport nicht nur von Medaillen her. Gerade bei Olympischen Spielen sieht man das immer wieder: Es ist die Vielfalt, die Millionen an die Bildschirme zieht. Ist die nicht viel mehr wert?

Geht man wie einstmals die DDR zum politischen Zählvergnügen in der Konkurrenz der Nationen nur nach medaillenintensiven Sportarten, wären uns sagenhafte Momente wie beim Eiskunstlaufpaar oder der Eishockeymannschaft verwehrt geblieben. Es sind eben diese gemeinsam erlebten Momente, an die man sich auch noch in Jahren oder Jahrzehnten erinnert. Nach der Zahl dann in Vitrinen verstaubter Medaillen fragt irgendwann keiner mehr.

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