Nach dem Sieg in Spiel 7 in Mannheim: Bei den Eisbären ist noch lange nicht wieder alles gut
Nach einer enttäuschenden Hauptrunde zeigen die Eisbären, dass sie durchaus begeisterndes Eishockey spielen können. Die Berliner sollten sich auf dem Teilerfolg aber nicht ausruhen. Ein Kommentar.
Ist jetzt wieder alles gut bei den Eisbären? Über lange Phasen der Hauptrunde hinweg hatten die Berliner ihre Fans mehr gequält denn unterhalten. In den bisherigen neun Play-off-Spielen ist es dem Team von Uwe Krupp nun aber gelungen, zumindest wieder ein wenig vom verloren geglaubten Renommee zurück zu erkämpfen. Die Eisbären können es noch, sogar auswärts, wenn es sein muss. Und sie sind in der Lage, begeisterndes, ja mitreißendes Eishockey zu spielen. Die epische Serie gegen die Adler Mannheim im Viertelfinale lieferte dafür sieben Spiele lang den Beweis.
Mit dem Halbfinaleinzug ist die Saison jetzt schon erfolgreicher als die vergangene, obwohl die Mannschaft dort deutlich konstanter unterwegs war und weitaus mehr Spiele gewann. Doch im Eishockey beginnt eine Saison eben zweimal und entscheidend ist nicht die Form im September, sondern die im März – dann, wenn die Play-offs gespielt werden.
Ganz offensichtlich hat auch die viel kritisierte Chefetage im Saisonendspurt noch einmal zugelegt. Die späten Verpflichtungen von Louis-Marc Aubry und Charles Linglet, der am Dienstag in Mannheim den 2:1-Siegtreffer in der Verlängerung des siebten Spiels erzielte, haben sich bezahlt gemacht. Beide Spieler dürfen als absolute Volltreffer bezeichnet werden. Die Frage stellt sich nur, warum der Eisbären-Dampfer erst Leck schlagen musste, bis von der Vereinsführung gehandelt wurde? Dass der Kader nicht tief genug war, hätte durchaus schon zu Saisonbeginn erkannt werden dürfen.
Verantwortliche und Spieler müssen nun zeigen, dass sie aus Fehlern lernen können. Sie sollten sich nicht auf ihrem aktuellen Erfolg ausruhen, zumal der auch sehr kurzlebig sein kann. Denn tatsächlich ist bei weitem noch nicht wieder alles gut bei den Eisbären. Aber bei einer Mannschaft, die unter den letzten Vier in der Play-off-Runde um die Deutsche Meisterschaft steht, kann auch nicht mehr alles schlecht sein.
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