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Treffer ins Glück. Andrej Kramaric erzielte das einzige Tor des Tages beim 1:0 der TSG Hoffenheim gegen den FC Bayern.
© REUTERS/Kai Pfaffenbach

Spitzenspiel am 27. Spieltag: Bayern verpasst Ausgleich – und verliert erstmals gegen Hoffenheim

Bei der TSG Hoffenheim steigert sich der FC Bayern nach schwacher erster Halbzeit, das 1:1 fällt aber nicht mehr. Trotz der zweiten Saisonniederlage bleiben die Münchner ungefährdet an der Tabellenspitze.

Zweimal hatte es Andrej Kramaric bereits versucht, doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Nach nicht einmal 120 Sekunden wehrte Rafinha einen Schuss des starken Hoffenheimer Angreifers mit einer Grätsche ab, wenige Minuten später verfehlte der Kroate das Tor knapp. Doch im dritten Versuch schlug der Ball in der 21. Minute im Münchner Tor ein. Eine unglückliche Kopfballabwehr von Mats Hummels nahm Kramaric mit der Brust an, er legte sich den Ball zurecht und überwand Sven Ulreich mit einem kräftigen, aber nicht unhaltbaren Volley. Es war das einzige Tor beim 1:0 (1:0)-Sieg der TSG Hoffenheim und der erste Gegentreffer für den Tabellenführer seit 540 Minuten.

Der letzte Spieler, der gegen die Münchner getroffen hatte, war Vedad Ibisevic für Hertha BSC. Und wie es der Zufall wollte, lief auch damals die 21. Spielminute. An jenem 18. Februar gelang den Bayern in der Nach-Nachspielzeit noch der Ausgleich, das war der Mannschaft von Carlo Ancelotti am Dienstag vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar- Arena trotz vier Minuten Nachspielzeit nicht vergönnt. Nach einer durchwachsenen Leistung kassierte der FC Bayern die zweite Saisonniederlage, bleibt aber ungefährdet Tabellenführer.

Die Voraussetzungen für einen Hoffenheimer Sieg waren schon vor dem Spiel gut. Während Julian Nagelsmann seine zuletzt so erfolgreiche Mannschaft unverändert ließ, baute Ancelotti mit Blick auf die schweren Wochen mit jeweils zwei Spielen gegen Dortmund und Real Madrid auf sieben Positionen um. Besonders das Fehlen von Taktgeber Thiago machte sich schnell bemerkbar. Die ungewohnte Mittelfeldformation mit Xabi Alonso, Arturo Vidal und Renato Sanches tat sich schwer und besonders der junge Portugiese leistete sich einige gefährliche Fehlpässe.

„Ich halte nichts davon, in guten Zeiten zu bremsen“, hatte Nagelsmann im Vorfeld gesagt und dementsprechend agierte sein Team. Kramaric und Sandro Wagner liefen die Münchner früh an, im Mittelfeld machte die TSG die Räume eng, und Robert Lewandowski war bei der Dreierkette gut aufgehoben. Nur zweimal wurden die Gäste in der ersten Halbzeit gefährlich. Doch Vidal traf den Ball bei einer artistischen Flugeinlage nicht richtig und kurz vor dem Halbzeitpfiff verhinderte die Latte Lewandowskis 25. Saisontor nach starker Vorarbeit von Kingsley Coman. Es war die Initialzündung für einen deutlich stärkeren zweiten Durchgang.

Hoffenheim kam kaum noch in die Zweikämpfe und Bayern verlagerte das Spiel immer weiter in die gegnerische Hälfte. Der Ball lief nun deutlich besser, und in der 55. Minute verhinderte nur eine überragende Parade von Oliver Baumann das 1:1 durch Lewandowski. Nagelsmann reagierte und brachte frische Kräfte, Ancelotti wechselte Franck Ribéry ein. Am Belagerungszustand vor dem Hoffenheimer Strafraum änderte das jedoch nichts. Bayern rannte an, fand die Lücke jedoch nicht. So blieb es beim letztlich etwas glücklichen 1:0 und die TSG bejubelte ihren ersten Sieg im 18. Spiel gegen den FC Bayern. (Tsp)

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