Serge Gnabry mit Coronavirus infiziert: Bayern-Spiel gegen Atletico kann trotzdem stattfinden
Der FC Bayern startet am Mittwoch gegen Atletico Madrid in die Champions League. Ganz sicher war das wegen eines positiven Coronatests bei Serge Gnabry nicht.
Nach dem Corona-Fall Serge Gnabry beim FC Bayern hat die Uefa Grünes Licht für den Champions-League-Auftakt der Münchner gegeben. „Das Spiel läuft wie geplant ab“, teilte ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union (Uefa) der Deutschen Presse-Agentur wenige Stunden vor dem Anstoß am Mittwoch (21 Uhr/Sky) auf Anfrage mit. Weitere Details wurden nicht genannt.
Knapp zwei Monate nach dem Königsklassen-Triumph der Münchner hatte der Positiv-Befund bei Nationalspieler Gnabry Ungewissheit ausgelöst. Auf welche Stars konnte Triple-Trainer Hansi Flick bei der Ouvertüre gegen die Spanier bauen? Hatten sich außer Gnabry weitere Elitekicker infiziert?
Positive Corona-Tests innerhalb einer Mannschaft führen nicht zwangsläufig zu Spielabsagen - doch die Zeit drängte. Corona-Tests am Spieltag sollten Aufschluss geben, ob es weitere positive Fälle bei den Münchnern gab. Nur wer negativ getestet ist, kann in den Bus steigen und am Abend in die Münchner Arena fahren. Bis um 15 Uhr mussten die Nachweise vorliegen. Die Uefa gab schon kurz zuvor aus ihrer Sicht grundsätzliche Entwarnung rund um die Partie.
„Die Mannschaften und getesteten Personen müssen sicherstellen, dass die Uefa rechtzeitig Zugang zu den individualisierten negativen Testergebnissen erhält“, schreibt die Europäische Fußball-Union (Uefa) in ihrem Corona-Protokoll vor, das für den Europapokal maßgebend ist. Die Ergebnisse müssen „bis spätestens sechs Stunden vor der Anstoßzeit (Ortszeit am Spieltag)“ vorliegen.
Gnabry hatte am Dienstag noch mit seinen Teamkollegen trainiert
Flick hatte vor der Bekanntgabe des positiven Tests bei Gnabry auf der Pressekonferenz am Dienstag darauf hingewiesen, wie wichtig vor dem Hintergrund der ersehnten Titelverteidigung die generelle Gesundheit der Spieler sei. Mit Blick auf die schwere Knieverletzung von Liverpools Virgil van Dijk betonte er: „Es ist einfach wichtig, dass man die Spieler spielen lässt, dass sie möglichst nicht verletzt werden. Das ist unser großes Ziel. Ich hoffe, dass wir das gut hinbekommen.“
Der deutsche Fußball-Rekordmeister hatte am Dienstagabend den Corona-Fall Gnabrys (25) öffentlich gemacht, der zuvor auch am Mannschaftstraining teilgenommen hatte. Ihm gehe es gut, schrieben die Münchner. „Er befindet sich in häuslicher Quarantäne.“
Der FC Bayern kündigte daraufhin an, dass alle Profis am Mittwoch erneut getestet werden. Stehen mindestens 13 Spieler zur Verfügung (einschließlich mindestens eines Torhüters), wird das Spiel ausgetragen. Knackpunkt wäre allerdings beispielsweise die Anordnung einer Quarantäne für die gesamte Mannschaft durch die Behörden.
Das Münchner Referat für Gesundheit und Umwelt äußerte sich aus Datenschutzgründen nicht zum vom FC Bayern veröffentlichten Corona-Fall. Ein Sprecher der Behörde verwies darauf, dass man sich auch zu vergleichbaren Fällen öffentlich nicht äußere und verwies auf den FC Bayern. Das Gesundheitsreferat und der Titelverteidiger der Champions League standen aber in engem Austausch.
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In der Frage, ob eventuell weitere Akteure in Quarantäne müssten, ist dem Robert Koch-Institut zufolge generell entscheidend, ob diese als Kontaktpersonen der Kategorie I mit höherem Infektionsrisiko zum sogenannten Quellfall eingestuft werden. Dabei geht es unter anderem um die Enge des Kontakts und die Konzentration von Viruspartikeln.
Die Uefa-Regeln und die Vorgaben der Deutschen Fußball Liga für den Bundesliga-Spielbetrieb besagen ohnehin, dass der Kontakt zwischen den Profis auch vor den Partien so kurz wie möglich ausfällt. „Um die Auswirkungen eines positiven Tests eines Spielers oder Mitglieds des Betreuerstabs so gering wie möglich zu halten, muss jede Mannschaft für die Mitglieder ihres Testpools ein striktes Contact-Tracing-Programm umsetzen“, schreibt die Uefa vor.
Die Kontakte zwischen Personen innerhalb der Gruppe müssten „genau festgehalten werden, so zum Beispiel die Sitzplätze bei Flug-/Busreisen, beim Essen bzw. Kontakte während der Trainings, bei der medizinischen Versorgung oder im sozialen Bereich.“ (dpa)