zum Hauptinhalt
Münchens Spieler bejubeln den Sieg in Ingolstadt - und den Titel.
© dpa
Update

2:1-Sieg in Ingolstadt: Bayern München ist Deutscher Meister

Nach dem 2:1-Erfolg beim FC Ingolstadt gewinnt Bayern München zum vierten Mal nacheinander die deutsche Meisterschaft.

Es wird jetzt nicht so wirklich überraschen, aber der FC Bayern München kann doch noch ausreichend Tore schießen, kann sogar Elfmeter und er kann Meister werden vor der Zeit. Was er gestern in Ingolstadt beim FC nicht konnte: Torchancen verwandeln, die man gerne als tausendprozentig bezeichnet oder auch mit „den hätte doch meine Omma gemacht“ kommentiert. Sowohl Douglas Costa als auch Robert Lewandowski dürften sich mit ihren Slapstick–Versuchen alleine vor dem leeren Tor bei Youtube wiederfinden. Aber was soll’s, der FC Bayern ist nach dem 2:1 (2:1) in Ingolstadt zum vierten Mal hintereinander Deutscher Meister.

„Ich möchte diesen vierten Titel mit Jupp Heynckes teilen“, sagte Trainer Pep Guardiola bei der Pressekonferenz. Sein Vorgänger hatte 2013 mit den Münchenern gar das historische Triple gewonnen, was dem Spanier in drei Jahren nicht gelingen wollte. „Jupp, das ist für dich!“, sagte Guardiola, der von der schwierigsten Meisterschaft seiner Amtszeit sprach: „Großes Kompliment an Dortmund, der BVB war ein richtiger Konkurrent.“

Aber die Bayern sind nun mal die Bayern, und auch wenn sie unter der Woche nach einem Spiel, das man viel besser nicht spielen kann, gegen Atletico Madrid aus der Champions League geflogen sind, hatten sie gegen Ingolstadt mal wieder nichts zu fürchten und eigentlich in der Bundesliga auch nichts mehr zu suchen.

Zwei Spiele bleiben Pep Guardiola nun noch

Es war gestern beim sommerlichen Kick nicht so, als habe der Aufsteiger sich in aller Ehrfurcht nicht bemüht. Es bedurfte schon einer gewissen Leistung der Münchner, einiger Anstrengungen der Großen, um die Kleinen in die Schranken zu weisen. Aber sie machen es halt. Costa, der sich früh und brillant den Ball holte, brillant über das halbe Feld läuft, brillant Ingolstädter zu Slalomstangen verwandelt und brillant auf Franck Ribéry passt, der von Marvin Matip von den Beinen geholt wurde. Den Elfmeter verwandelte Lewandowski, und wetten, dass jetzt in München diskutiert wird, was gewesen wäre, wenn er und nicht Thomas Müller gegen Atletico... Tempi passati.

Und dann nochmal Lewandowski nach einem glänzenden Zuspiel von Xabi Alonso, der gestern zeigte, dass er, wenn schon nicht mehr in der Champions League, so doch in der Bundesliga noch etwas zu suchen hatte. Daraus ergab sich das 2:0, und das 29. Tor des Polen in dieser Saison, womit er sich langsam einer Quote nähert, die mal in den Siebziger Jahren möglich war, als es die Blutgrätsche noch gab und Abwehrspieler fußballerisch etwas tumb agierten.

Dass Ingolstadt noch vor der Pause per Foulelfmeter zum Anschlusstreffer kam, dass Alonso zur Pause mit angeknackster Rippe ins Krankenhaus musste, dass der FC nach der Pause durchaus noch unehrfürchtig mitspielte, auch noch Chancen hatte, die Meisterfeier zu verschieben, was kümmert es die Eiche.

Seinen Spielern gab Pep Guardiola nun drei Tage frei. Zwei Spiele bleiben dem Trainer anschließend noch, das Saisonfinale in München gegen Hannover und das Pokalfinale gegen Dortmund. Und, nein, er hat nicht alles erreicht, was von ihm zu erwarten war. Und er wohl auch von sich erwartet hat. Aber er hat den Bayern einen anderen Fußball beigebracht, einen, dem in diesem Land, auch beherzte Ingolstädter nicht, niemand das Wasser reichen kann. Alleine dafür hätte er nach Schlusspfiff in Ingolstadt eigentlich die obligatorische Bierdusche verdient gehabt. Aber die blieb aus, was das einzige Überraschende an diesem Nachmittag war. Er wird sie sich nächsten Samstag in München abholen dürfen. Auch dazu, wetten, dass? (Tsp)

Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite