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Der FC Bayern macht es in Lissabon nur kurz spannend. Hier bejubelt Thomas Müller den Ausgleich von Arturo Vidal, später trifft er selbst.
© Reuters
Update

Nach 2:2 bei Benfica Lissabon: Bayern München erneut im Halbfinale der Champions League

Zum fünften Mal nacheinander steht der FC Bayern im Halbfinale der Champions League. Und das Weiterkommen bei Benfica Lissabon war nur anfangs kurz gefährdet.

Mit Auswärtsspielen in der K.o.-Phase der Champions League hat der FC Bayern München seine liebe Mühe. Die Negativserie hielt auch bei Benfica Lissabon, aber das 2:2 (1:1) im Viertelfinal-Rückspiel reichte den Münchnern am Mittwoch, um in das Halbfinale einzuziehen. „Es war relativ souverän“, sagte Joshua Kimmich. „Wir sind nach dem Gegentor nicht kopflos geworden“, lobte Thomas Müller. „Es war harte Arbeit“, fand Kapitän Philipp Lahm. Die Münchner haben zwar ohne großen Glanz, aber nach einem Rückstand die Partie dank der Tore von Arturo Vidal sowie Thomas Müller gedreht und schließlich doch noch sicher das Halbfinale erreicht. Sie gehören damit zum fünften Mal nacheinander zu den besten vier Mannschaften in Europa.

Dafür hatte der deutsche Rekordmeister extra Uli Hoeneß mit nach Portugal genommen, der frühere Präsident und Manager war zum ersten Mal seit seiner Haftentlassung im März wieder bei einer Champions-League-Reise dabei.
Dass es nach dem 1:0 im Hinspiel in München auch dieses Mal ein schweres Stück Arbeit werden würde, hatten die Bayern geahnt. Dazu gehörte aber nicht der Weißkopfseeadler, der vor der Partie durch das Estadio da Luz segelte. Seit 2004 findet dieses Ritual mit dem Benfica-Maskottchen vor jedem Spiel statt – aber in der Champions League hatte es den Portugiesen bisher noch kein großes Glück gebracht.

Die Gastgeber begannen beherzt, aber ohne Verve in der Offensive. Die Münchner ließen wie gewohnt den Ball kreiseln, aber auch auf der anderen Seite des Spielfeldes fehlten die Ideen. Dass Benfica nach einer knappen halben Stunde das Stadion in einen Hexenkessel verwandelt hatte und die Fans auf den Rängen aus dem Häuschen waren, überraschte den FC Bayern dann wohl doch etwas. Und es hatte zuvor erst einmal auch nichts darauf hingedeutet.

Der Ausgleich von Arturo Vidal beruhigte das Spiel der Bayern

Als Eliseu in der 27. Minute eher aus Verlegenheit den Ball von links Richtung Fünfmeterraum spielte, verschätzte sich Torhüter Manuel Neuer und Raul Jimenez konnte zum 1:0 einköpfen. Das Tor schockte die Bayern. Nur drei Minuten danach hätten sie sich beinahe den zweiten Treffer gefangen, als Kimmich und Alonso an einer Hereingabe vorbeigrätschten, aber dieses Mal scheitert Raul Jimenez an Neuer.

Pep Guardiola verzichtete in der Anfangself auf Robert Lewandowski, der in den vergangenen drei Spielen nicht getroffen hatte. Aber nun fehlte in der Mitte eine Anspielstation, weil Müller als Aushilfs-Spitze die Position etwas freier interpretierte. Den Flanken von Douglas Costa von der rechten Seite fehlte deshalb ein Abnehmer, und doch war es eine Aktion über die Flügel, die die Welt des FC Bayern noch vor der Pause wieder halbwegs in Ordnung brachte. Lahm spielte in der 38. Minute fast von der Grundlinie zurück vor das Tor, Benfica-Torhüter Ederson konnte nur abklatschen, und der Ball landete bei Vidal, der ihn aus 17 Metern zum 1:1 ins Netz drosch.

Der Ausgleich beruhigte das Spiel der Münchner, die nun wieder dominierten. Benfica gab zwar nicht auf und kam mutig aus der Kabine, aber in der zweiten Hälfte waren gerade einmal sechs Minuten gespielt, da sorgte Müller für die Entscheidung. Nach einer Ecke von Alonso spielte Martinez den Ball per Kopf in die Füße des Stürmers, und von dort trudelte er ins Tor zum 2:1. Anschließend vergaben die Münchner ein paar Chancen, die Führung auszubauen. Und in der 75. Minuten verwandelte Talisca einen Freistoß aus 16 Metern zum 2:2. Es reichte trotzdem zum Halbfinaleinzug.

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