Champions League: Bayern München deklassiert Besiktas Istanbul
Im Achtelfinal-Hinspiel schlagen die Münchner die Gäste mit 5:0. Chelsea und der FC Barcelona liefern sich ein packendes Duell.
Ein Kapitän, so heißt es, muss vornweg marschieren, Vorbild für die Teamkollegen sein. Atiba Hutchinson, der Anführer von Besiktas Istanbul, kam diesem Anforderungsprofil bei der 0:5-Niederlage im Champions-League-Achtelfinale beim FC Bayern München 45 Minuten lang ganz ordentlich nach. Wer die Statistiken prüfte, las: 67 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 85 Prozent Passquote. Dumm nur, dass von zwei Fehlpässen, die Hutchinson in Hälfte eins spielte, einer gravierende Folgen hatte.
Es lief Minute 16 eines Spiels, das die Bayern bis dahin dirigiert, aber nicht dominiert hatten. Hutchinsons Ball kam nicht beim Mitspieler an, sondern bei Robert Lewandowski, dem Bayern-Stürmer. Es folgte eine verzweifelte Grätsche Domagoj Vidas, der Lewandowski den Weg zum Tor versperren wollte. Das gelang auch, allerdings verbunden mit einer Roten Karte für Vida. Fortan nahmen elf Münchner die zehn Gäste aus der Türkei locker auseinander.
Thomas Müller (43. und 66. Minute) und Robert Lewandowski (78./88.) trafen doppelt, Kingsley Coman besorgte das 2:0 (53.). Angesichts zahlreicher weiterer Chancen hätten die Bayern sogar noch höher gewinnen können. Am 14. März steigt das Rückspiel beim türkischen Meister.
Trainer Jupp Heynckes hatte mit seiner Startformation für eine kleine Überraschung gesorgt und sowohl auf Arjen Robben als auch Franck Ribéry verzichtet. Beide kamen erst im Laufe der Partie ins Spiel. Stattdessen setzte der Coach gegen den 15-maligen türkischen Titelträger auf die Außenspieler Müller und Coman. Insgesamt veränderte Heynckes seine Mannschaft gegenüber dem 2:1-Sieg in Wolfsburg auf neun Positionen.
14. Bayern-Sieg in Folge
Bei Minustemperaturen und leichtem Schneefall versteckte sich der Tabellenvierte der Süper Lig keineswegs und trat mit seiner routinierten Elf durchaus selbstbewusst auf. Schon in der Gruppenphase konnten die Türken, die erstmals das Achtelfinale der Champions League erreichen konnten, mit zwei Siegen gegen RB Leipzig auf sich aufmerksam machen.
In Überzahl erspielten sich die Bayern ein Übergewicht und kamen zu vielen guten Torgelegenheiten. Die beste Chance vergab Mats Hummels, dessen Kopfball Besiktas-Keeper Agosto Ramirez reaktionsschnell parieren konnte (30.). Doch auch mit nur neun Feldspielern blieben die Gäste, die in der Gruppenphase alle drei Auswärtsspiele gewannen, nicht ungefährlich. Vagner Love und Ricardo Quaresma ärgerten die Bayern-Defensive zumindest ein wenig.
Die längst fällige Führung des Bundesliga-Tabellenführers bereitete Coman auf dem linken Flügel sehenswert vor, ehe Müller nach Abspiel von David Alaba den Ball zum 1:0 ins Tor stocherte und später mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 für die Entscheidung sorgte. Der Nationalspieler steht damit bei 42 Champions-League-Treffern.
Coman traf zwischenzeitlich nach Vorarbeit von Lewandowski zum 2:0 und rechtfertigte mit einer guten Leistung seine Startelfnominierung. Lewandowski hatte zuvor Pech mit einem Freistoß und traf nur den Pfosten, setzte dann aber mit einem Doppelpack den Schlusspunkt zum 5:0. Damit gewannen die Bayern auch ihr 14. Pflichtspiel in Serie.
Lionel Messi verschafft Barcelona eine gute Ausgangsposition
Im anderen Spiel des Abends hat Lionel Messi mit seinem ersten Tor gegen den FC Chelsea dem FC Barcelona eine gute Ausgangslage für den Einzug ins Viertelfinale der Champions League verschafft. Der Argentinier erzielte am Dienstag im Hinspiel an der Stamford Bridge in der 75. Minute den wichtigen Ausgleich zum 1:1 (0:0) für die Katalanen. Die Engländer waren zuvor durch ein Tor von Willian (62.) in Führung gegangen. Der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen war gegen den Kunstschuss machtlos. Barcelona konnte zwar auch im achten Spiel in Serie gegen die Blues nicht gewinnen, ist aber durch das Remis im Rückspiel am 14. März im Camp Nou Favorit auf den Einzug in die nächste Runde.
Chelseas Taktik mit der kompakten Abwehrformation ging vorerst auf, zumal man trotz weniger Spielanteile die besseren Chancen hatte und nur das Glück zur Pausenführung fehlte. Gleich zweimal drosch der Brasilianer Willian den Ball an den Pfosten. Auch im zweiten Abschnitt agierten die beiden Teams sehr diszipliniert. Barcelona setzte seine Ballbesitzfußball fort und hatte durch Suarez eine gute Möglichkeit. Doch dann nahm Willian Maß und zirkelte den Ball aus 18 Metern flach genau ins Toreck. Barcelona übernahm nun endgültig das Kommando und kam durch Messi nach feiner Vorarbeit von Iniesta noch zum erhofften Auswärtstor. Tsp/dpa
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