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Die Spieler (l-r) Serge Gnabry, Rafinha und Jerome Boateng vom FC Bayern jubelt nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg durch Gnabry.
© dpa

Fußball-Bundesliga: Bayern erobert die Tabellenführung

Die Bundesliga hat ganz oben wieder ihr gewohntes Bild, weil Bayern die Wolfsburger überrennt und Dortmund sich gegen Stuttgart lange schwer tut.

Bayern München – VfL Wolfsburg 6:0

Auf Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller mag Joachim Löw in Zukunft verzichten, für Niko Kovac steht Derartiges nicht zur Debatte. Also stellte der Bayern-Coach die vom Bundestrainer ausgebooteten Weltmeister am Samstag gegen Wolfsburg allesamt in die Startelf. Dass die Münchner am Ende 6:0 (2:0) gewannen, hatte damit allerdings nur bedingt zu tun. Gegen Wolfsburg können die Bayern schließlich aufstellen, wen sie wollen, es reicht zuhause eigentlich immer. Im 22. Gastspiel in München kassierten die Niedersachsen ihre 20. Niederlage. Der Auftritt der Wolfsburger war durchgehend von Angst geprägt. Nur anfangs funktionierte die Defensivtaktik von Bruno Labbadia noch leidlich. Mit dem 1:0 nach gut einer halben Stunde durch Serge Gnabry wurde die Deckung der Gäste zunehmend löchriger. Robert Lewandowski erhöhte wenig später auf 2:0, diesmal glänzte Gnabry als Vorbereiter. Nach der Pause bestand die Spannung eigentlich nur noch darin, ob es für die Bayern auch zur Tabellenführung reichen würde. Das konnten sie bei einem entsprechend hohen Ergebnis sogar aus eigener Kraft schaffen. James legte dann auch schnell das 3:0 nach, Müller, Joshua Kimmich und nochmals Lewandowski steuerten die Tore vier bis sechs bei. Das war genug und somit ist der Meister erstmals seit dem 5. Spieltag wieder Tabellenführer in der Liga.

Borussia Dortmund – VfB Stuttgart 3:1

Marco Reus stand im Regen. Hände an den Hüften, Kopf gesenkt. Nichts und niemand sollte den Dortmunder Kapitän in seiner Konzentration vor dem Elfmeter stören. Reus lief an, versenkte den Strafstoß mit trockenem Schuss ins rechte Eck und drehte jubelnd ab. Leicht und locker – das war einmal. Im Hinspiel zum Beispiel, als der BVB in Stuttgart beim Debüt von Markus Weinzierl ein 4:0 auf den Rasen zauberte. Diesmal versetzte Dortmund bereits ein verwandelter Foulelfmeter zum 1:0 nach einer Stunde in einen kollektiven Rauschzustand. Zuvor hatte sich das Team von Lucien Favre bei Schmuddelwetter gegen fast ausschließlich verteidigende Gäste äußerst schwer getan. Der VfB brauchte allerdings nur zehn Minuten, um das Spiel wieder auszugleichen. Marc-Oliver Kempf traf nach einem Freistoß per Kopf zum 1:1. Das Dortmunder Anrennen begann anschließend von vorn – und wurde belohnt: Paco Alcacer wuchtete den Ball zum 2:1 ins Tor. In der Nachspielzeit stellte Christian Pulisic den Sieg sicher, für die Tabellenführung reichte das 3:1 aber nicht mehr.

RB Leipzig – FC Augsburg 0:0

Angriff ist normalerweise die beste Verteidigung. Bis zu Manuel Baum hatte sich diese Weisheit aber noch nicht herumgesprochen. Angesichts akuter Personalprobleme entschloss sich der Augsburger Trainer eher zur Umkehr der Idee und spielte nach dem Motto: Verteidigung ist der beste Angriff. Und dass sich die Leipziger gerade zuhause schwer tun mit tiefstehenden Mannschaften, ist ligaweit kein großes Geheimnis. Die Rasenballsportler warteten bis zum Samstag noch auf einen Bundesliga-Heimsieg 2019 und hatten gerade mal einen Treffer in diesem Jahr vor eigenem Publikum zustande gebracht. Tatsächlich bestätigten die Leipziger ihren Trend eindrucksvoll. Zwar hatten sie rund 68 Prozent Ballbesitz und auch einige Chancen, aber trotz aller Überlegenheit reichte es nicht für einen Treffer und drei Punkte. Manuel Baums Taktik war damit aufgegangen. (Tsp)

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