Manchester United: Bastian Schweinsteiger soll in der Europa League helfen
Trotz seines Startelf-Comebacks bleibt Schweinsteigers Verhältnis zu José Mourinho nicht ohne Probleme. Doch der Trainer will ihn für Europa nominieren.
Nach seiner langen Leidenszeit mussten sich die Worte von José Mourinho für Bastian Schweinsteiger wie Seelenbalsam anfühlen. „Er hat sich wie ein guter Profi verhalten. Mit so vielen Spielen und Wettbewerben, die vor uns liegen, wird er eine Option sein“, sagte der portugiesische Coach nach der umjubelten Rückkehr des früheren Fußball-Nationalspielers in die Startelf von Manchester United und stellte dem Weltmeister nun auch Einsätze in der Europa League in Aussicht.
386 Tage nach seinem bislang letzten Auftritt in der Startformation der „Red Devils“ lief Schweinsteiger am Sonntag in der vierten Runde des FA Cups gegen Wigan Athletic wieder von Beginn an auf und steuerte beim souveränen 4:0 ein Tor sowie eine Vorlage bei. Beim Jubel des Weltmeisters über seinen Treffer zum 4:0 konnte man erahnen, wieviel Druck von ihm abfiel. „Ein großartiger Abend mit einem fantastischen Sieg vor unseren Fans“, twitterte Schweinsteiger danach. Man United steht damit wie der FC Arsenal, FC Chelsea, Manchester City und Tottenham Hotspur im Achtelfinale des FA Cups. Nur der FC Liverpool scheiterte.
Die Beharrlichkeit des langjährigen Bayern-Profis dürfte bei Mourinho durchaus Eindruck hinterlassen haben. Personalprobleme im defensiven Mittelfeld haben die Chancen Schweinsteigers, der immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde, auf weitere Einsätze erhöht. „Er bleibt bei uns und wird auch auf der Liste für die Europa League stehen“, kündigte Mourinho an und verwies auf die Abgänge von Memphis Depay (Olympique Lyon) sowie Morgan Schneiderlin (FC Everton). „Wir haben im Mittelfeld nicht mehr so viele Spieler, so viele Optionen, also ist er eine Option.“
Zuvor war Schweinsteiger unter Mourinho in dieser Saison nur zu zwei Kurzeinsätzen in den Pokalwettbewerben gekommen und stand oft nicht einmal im Kader. Dass der Mittelfeldspieler nicht in einer idealen Verfassung sein kann, weiß der launische Starcoach. „Die 90 Minuten heute waren ein bisschen viel für ihn. Ab der 65., 70. Minute hatte er Probleme“, urteilte Mourinho. „Für seine körperliche Verfassung war das aber immens wichtig.“
Für Schweinsteigers leidgeprüfte Psyche erst recht. Bei seinem letzten Startelf-Einsatz vor mehr als einem Jahr noch unter Louis van Gaal im FA Cup gegen Drittligist Sheffield United hatte er sich am Knie verletzt und war danach lange ausgefallen. Für die EM wurde der damalige DFB-Kapitän trotz erheblichen Nachholbedarfs nominiert und arbeitete sich dann peu à peu ins Team zurück.
In Manchester hatte er das gleiche vor. Mit Schweinsteiger konnte Mourinho jedoch nur wenig anfangen. Zu Beginn der Saison schob ihn der 54-Jährige zur United-Reserve ab. Mourinho arrangierte sich nur sehr langsam mit Schweinsteiger, stellte ihm später aber doch erste Einsätze in Aussicht. Wie viele es nun werden, bleibt abzuwarten. Schweinsteiger lässt sich aber nicht hängen. Soviel ist sicher. (dpa)
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