Finale der Basketball-Bundesliga: Bamberg gleicht zum 1:1 gegen Bayern aus
Bamberg hat im Play-off-Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft gegen den FC Bayern ausgeglichen. Die Baskets gewannen am Mittwochabend das zweite Endspiel beim Titelverteidiger nach einer großartigen Aufholjagd mit 80:78 (35:49).
Die Baskets Bamberg haben nach einer großartigen Aufholjagd und einem Siegwurf in der Schlusssekunde im Play-off-Finale gegen den FC Bayern München zurückgeschlagen. Die Oberfranken gewannen am Mittwochabend das zweite Endspiel beim Titelverteidiger mit 80:78 (35:49). Dawan Robinson sorgte vor 6700 Zuschauern im ausverkauften Audi Dome 0,1 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Korbleger für die Entscheidung in einer am Ende dramatischen Partie. Damit wird es im Kampf um die Meisterschaft mindestens vier Endspiele geben.
„Die erste Halbzeit war wieder grauenvoll. Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass es so nicht weitergeht. Dass wir als Team zusammenstehen müssen - und das haben wir dann getan“, sagte Bambergs Nationalspieler Daniel Theis bei „beko-bbl.tv“. „Bamberg ist Hauptrunden-Erster und steht im Finale. Es war klar, dass sie nicht das ganze Spiel so spielen“, meinte Bayerns Point Guard Heiko Schaffartzik. „Jetzt sind wieder da, wo wir vor dem ersten Spiel waren.“ Die Bayern hatten die Partie in der ersten Hälfte dominiert. Center John Bryant mit 16 Punkten und Flügelspieler Nihad Djedovic (15) waren die besten Bayern-Schützen im Münchner Audi Dome. Bei den Bambergern trafen der US-Amerikaner Bradley Wanamaker (19) und Nationalspieler Daniel Theis (15) und Matchwinner Robinson (11) am besten. Vor allem dieses Trio sorgte dafür, dass die Partie am Ende noch hochdramatisch wurde und sogar kippte.
Das erste Endspiel hatten die Bayern auswärts mit 84:73 für sich entschieden. Die dritte Partie findet am kommenden Sonntag (19.00 Uhr) nun wieder in Bamberg statt. Die Oberfranken haben in der Best-of-five-Serie den Heimvorteil jetzt wieder auf ihrer Seite.
Bamberg glich 1:18 Minuten vor dem Ende erstmals aus
Die Entschlossenheit der Bayern-Korbjäger war zunächst vom ersten Sprungball an zu spüren. Angeführt von Djedovic zogen die Gastgeber über 7:0 und 15:4 bis zur 20:13-Führung nach dem ersten Viertel davon. Neben Djedovic war der 2,11 Meter große Center Bryant ein Erfolgsfakor der Münchner.
Bamberg wirkte eingeschüchtert. Trainer Andrea Trinchieri gestikulierte und schimpfte an der Seitenlinie, wurde früh von den Schiedsrichtern mit einem technischen Foul bestraft. Die Bamberger litten aber besonders unter einer ihre katastrophalen Wurfquote bei den Drei-Punkt-Versuchen. Bayern verbuchte bis zur Halbzeit fünf erfolgreiche Dreier, Bamberg nur einen zum 32:43-Zwischenstand durch Wanamaker.
Die aggressiveren Bayern gingen mit einer 14-Punkte-Führung in die Kabinen. „Wir wollen den Titel - und zwar so schnell wie möglich“, sagte Djedovic bei „beko-bbl.tv“. Für Bambergs Geschäftsführer Rolf Beyer war alles auch eine Kopfsache: „Wir sind noch nicht bereit, so ein großes Endspiel zu spielen.“ Die Fehlerquote sei viel zu hoch.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Jetzt kämpften sich die Bamberger zurück in die Partie. Vor allem Nationalspieler Theis drehte auf. Bis zum 54:57 schlossen die Gäste auf. Aber die breitere Qualität des Bayern-Kaders machte sich bemerkbar. Mit 65:58 für Bayern ging es ins Schlussviertel, in dem Kraft und Nerven gefragt waren. Und Bamberg glich 1:18 Minuten vor dem Ende erstmals zum 76:76 aus. Dann schlug Robinson mit der Schlusssirene zu - es war die einzige Führung der Gäste in der gesamten Partie. (dpa)