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John Degenkolb wird nach dem Trainingsunfall längere Zeit nicht Radfahren können.
© dpa

Trainingsunfall bei Giant-Alpecin: Auto rast in Fahrergruppe - auch John Degenkolb verletzt

Wunden an Oberschenkel und Lippe, dazu ein gebrochener Unterarm - nach einem Trainingsunfall ist Radprofi John Degenkolb bereits operiert worden.

Der deutsche Radstar John Degenkolb hat nach seinem schweren Trainingsunfall in Südspanien vorerst Entwarnung gegeben und sich bei seinen Anhängern für deren Zuspruch bedankt. Nach einem ersten medizinischen Eingriff unter Vollnarkose gehe es ihm „den Umständen entsprechend gut“, schrieb der Kapitän des deutschen Profi-Radteams Giant-Alpecin am späten Samstagabend auf seiner Facebook-Seite. Laut dem Rennstall erlitten fünf weitere Fahrer bei dem Unfall Verletzungen, darunter Brüche und Schürfwunden.

Bei dem Eingriff unter Vollnarkose seien seine Wunden an Oberschenkel, Unterarm und Lippe genäht worden, schrieb Degenkolb bei Facebook. In einem Krankenhaus in Valencia müsse nun noch der beinahe abgetrennte Zeigefinger seiner linken Hand „wiederhergestellt werden“. Giant-Alpecin teilte mit, der 27-Jährige habe sich eine Unterarm-Fraktur zugezogen. „An viel kann ich mich nicht erinnern“, erklärte der Paris-Roubaix-Sieger zu dem Unfall.

Insgesamt sechs Fahrer des Rennstalls waren am Samstag nahe dem Teamquartier zwischen Valencia und Alicante auf der Straße von einem Auto angefahren worden. Verletzt wurden dabei auch der Franzose Warren Barguil, der Amerikaner Chad Haga, der Schwede Fredrik Ludvigsson, der Niederländer Ramon Sinkeldam und das deutsche Talent Max Walscheid. Alle Fahrer seien bei Bewusstsein, in stabilem Zustand und ansprechbar, teilte Giant-Alpecin danach mit. Walscheid etwa habe einen Hand- und Schienbeinbruch erlitten, ihm stehe wahrscheinlich noch mindestens eine Operation bevor.

"Die Fahrer werden einige Zeit brauchen, um sich zu erholen"

„Jeder im Team ist geschockt“, wurde Team-Physiotherapeut Anko Boelens in einer ersten Mitteilung der Mannschaft zitiert. Die sechs Profis seien nebeneinander auf ihrer Straßenseite nahe dem Teamquartier in der Kleinstadt Calp unterwegs gewesen, als ein aus der Gegenrichtung kommendes Auto in die Gruppe gefahren sei. „Uns ist auch klar, dass wir einiges Glück auf unserer Seite hatten“, erklärte Boelens.

Teamchef Iwan Spekenbrink äußerte sich in der Nacht zum Sonntag in einer weiteren Mitteilung: „Es war ein ziemlich harter Tag für das Team, und die Fahrer werden einige Zeit brauchen, um sich zu erholen.“ Dennoch werde die Mannschaft letztlich „stärker denn je daraus hervorgehen“.

Degenkolb ist nach dem Abschied von Top-Sprinter Marcel Kittel großer Hoffnungsträger beim deutschen Rennstall, der sich am 7. Januar in Berlin präsentiert hatte. Kittel reagierte am Samstag betroffen auf den Unfall: „Furchtbare Nachrichten von meinen alten Teamkollegen aus Spanien. Ich hoffe wirklich sehr, dass alle, die in den Unfall verwickelt waren, okay sind“, schrieb er bei Twitter.

Zur Mannschaft gehört auch Simon Geschke. Der letztjährige Etappensieger der Tour de France ist gerade bei der Tour Down Under in Australien im Einsatz. Degenkolb schloss seinen Facebook-Gruß an alle Anhänger und das Team mit den Worten: „Auch den anderen Jungs alles Gute. Ich melde mich wieder. Danke für eure Unterstützung.“

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