Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig: Aufbauarbeit für das Pokalfinale
Nach schwacher Leistung und 0:2-Rückstand holt Eintracht Frankfurt gegen den Tabellenzweiten noch einen Punkt. Das macht Mut für das DFB-Pokalfinale in einer Woche.
Was lange währt, wird manchmal doch noch gut. 80 Minuten lang dilettierte Eintracht Frankfurt vor sich hin und wirkte bei einem 0:2-Rückstand gegen RB Leipzig in doch sehr bedenklicher Verfassung vor dem Pokalfinale am kommenden Samstag. Dann aber rissen sich die Frankfurter noch einmal zusammen und kamen zu einem 2:2 (0:1). Könnte also doch noch was werden zum Saisonhöhepunkt in Berlin gegen Borussia Dortmund.
Leipzig hatte seinen emotionalen Gipfel vor zwei Wochen beim 4:1 in Berlin und der endgültigen Qualifikation für die Champions League erklommen und erfreute sich zunächst allerlei Frankfurter Unbedarftheit. Fehlpass reihte sich bei der Eintracht an Fehlpass, Torchancen gab es kaum. Leipzig musste nur einmal kurz das Tempo anziehen, das reichte zur Führung. Emil Forsberg nahm Taleb Tawatha tief in der Frankfurter Hälfte den Ball ab und spielte in den Lauf von Benno Schmitz, nach dessen Querpass Marcel Sabitzer nur noch den Fuß hinhalten musste. Es geschah direkt vor der Frankfurter Fankurve, worauf von dort ein Dartpfeil geflogen kam, der wohl auf die jubelnden Leipziger zielte, aber knapp den eigenen Torhüter verfehlte.
Die Frankfurter Spieler verhielten sich zunächst sehr viel friedfertiger. Auch beim 0:2 zu Beginn der zweiten Hälfte schauten sie liebevoll zu, wie Forsbergs Eckball auf den Kopf von Yussuf Poulsen segelte, der alle Zeit der Welt zur Vollendung hatte. Diesmal flog immerhin kein Pfeil. „Bis dahin haben wir ein gutes Spiel gemacht“, fand Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl. „Aber zum Schluss war es dann ein bisschen Aufbauarbeit für die Frankfurter und ihr Pokalendspiel.“
Als für die Eintracht alles schon vorbei zu sein schien, ging es erst richtig los. Zwei eingewechselte Spieler bescherten der Eintracht noch einen Punkt. Jesus Vallejo traf zum Anschluss, Danny Blum in der Schlussminute zum 2:2, und die Frankfurter Fans sangen sich schon mal für das kommende Wochenende ein. „Finale, oho!“, „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ und so. „Kompliment an die Mannschaft, sie hat nie aufgegeben und ein großartiges Comeback hingelegt“, sagte Trainer Niko Kovac. „Von jetzt an liegt der Fokus komplett auf Berlin“, was in ganz besonderem Maße gilt. In der alten Heimat den Pokal zu gewinnen, das wäre für den gebürtigen Weddinger Kovac wohl noch schöner als der kaum mehr erwartete Klassenverbleib in der vergangenen Saison.