zum Hauptinhalt
Wieder dabei: Peter Pekarik gab gegen Paderborn sein Comeback für die Hertha-Profis.
© Friso Gentsch/dpa

Solide, sachlich, unaufgeregt: Auf einmal ist Peter Pekarik zurück bei Hertha BSC

Ohne große Klagen hat Peter Pekarik seine Reservistenrolle über sich ergehen lassen. Nach 308 Tagen ohne Einsatz kehrte er nun gegen Paderborn zurück.

Alexander Nouri ist ein Meister der diplomatischen Vernebelung. Auf konkrete Fragen antwortet er maximal vage, und wenn es um Einzelschicksale geht, gibt sich der neue Trainer von Hertha BSC lieber grundsätzlich. Die Mannschaft und ihr Erfolg stehen bei Nouri über allem. Dass es am Tag nach dem 2:1-Erfolg beim SC Paderborn, nach seinem Debüt als Cheftrainer, trotzdem vor allem um einzelne Spieler ging, hatte sich Nouri selbst zuzuschreiben. Mit seiner Aufstellung, die immerhin zwei Überraschungen barg.

In Paderborn ließ Nouri nicht nur Matheus Cunha – trotz Jetlag und mangelnder Eingewöhnung – von Anfang an spielen, auch Peter Pekarik tauchte erstmals in dieser Saison in der Startelf auf. Dass Cunha nach seinem Siegtor per Hacke im Fokus des allgemeinen Interesses stand, liegt auf der Hand. Es liegt aber auch an Peter Pekarik, dem stillen Slowaken, und seiner zurückhaltenden Art.

Erst Alexander Nouri erinnert sich an Peter Pekarik

308 Tage war Pekarik nicht mehr für Herthas Profis zum Einsatz gekommen, nicht unter Ante Covic, nicht bei Jürgen Klinsmann. Sechs Mal saß er in dieser Saison auf der Bank, in den übrigen Spielen gehörte er, auch bedingt durch Verletzungsprobleme, nicht einmal dem Kader an.

Erst der dritte Cheftrainer dieser Spielzeit erinnerte sich an Pekarik, den letzten verbliebenen Feldspieler im Kader der Berliner, der schon zu Zweitligazeiten für den Klub gespielt hat. „Er hat sich in den letzten Wochen extrem professionell verhalten und in den Einheiten immer Vollgas gegeben“, sagte Nouri. „Dieses Spiel und das Vertrauen hat er sich erarbeitet. Wir wussten, wir können uns auf ihn verlassen.“

Gegen Paderborn beackerte der Slowake im 3-5-2-System der Berliner die gesamte rechte Außenbahn. Die Position war frei geworden, weil Marius Wolf gelbgesperrt fehlte – und weil Pekarik den Vorzug erhielt vor Lukas Klünter. Mit seiner Schnelligkeit wäre Klünter eigentlich prädestiniert gewesen für die flinken Paderborner, aber Herthas Trainer entschied sich nach einer turbulenten Woche für Pekariks Routine und vor allem seine Unaufgeregtheit auf dem Platz. „Er hat es wirklich gut gelöst“, sagte Nouri.

Der neue Chef: Trainer Alexander Nouri steht nun bei Hertha in alleiniger Verantwortung.
Der neue Chef: Trainer Alexander Nouri steht nun bei Hertha in alleiniger Verantwortung.
© Friso Gentsch/dpa

Bei Pekarik weiß man, was man bekommt: keine Schleifen und Girlanden, sondern solide, sachliche und unaufgeregte Arbeit. Unaufgeregt hat er auch die vergangenen Monate über sich ergehen lassen, in denen er bei den Profis keine Rolle spielte: stets loyal zu Klub und Mannschaft, der er im inzwischen achten Jahr angehört.

„Jeder weiß, dass ich jederzeit bereit bin, immer alles reinhaue, wenn ich gebraucht werde“, sagte Pekarik. „Ich kenne die Jungs ja schon lange und wir spielen jeden Tag im Training zusammen, daher war das für mich kein Problem.“

Zur Startseite