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Raus bist du! Der Berliner John Anthony Brooks muss in der näheren Zukunft ohne Ball auskommen.
© dpa

Verletzungsprobleme bei Hertha BSC: Auch John Anthony Brooks fällt aus

Hertha BSC gehen die Innenverteidiger aus: John Anthony Brooks fehlt wegen eines Muskelfaserrisses vermutlich für mindestens zehn Tage.

Jens Hegeler wäre jetzt gut. Kein Muss, aber: Nice to have, wie man so schön sagt. Ein routinierter Spieler, vielseitig einsetzbar. In der Innenverteidigung genauso wie im defensiven Mittelfeld. Also genau dort, wo Hertha BSC gerade die größten Probleme hat. Aber Hegeler spielt leider nicht mehr für den Berliner Fußball-Bundesligisten. Im Winter ist er nach England gewechselt, zu Bristol City, das in der Zweiten Liga gegen den Abstieg kämpft. Bei Hegelers letzten Startelfeinsatz hat Bristol 0:5 verloren. Seitdem sitzt 29-Jährige nur noch auf der Bank – und seitdem hat seine Mannschaft aus vier Spielen zehn Punkte geholt.

Bei Hertha BSC wären sie im Moment wahrscheinlich ganz froh, wenn sie Hegeler in der Hinterhand hätten. Denn am Dienstag gab es die nächste schlechte Nachricht für die Berliner, die ohnehin schon unter Personalproblemen leiden: Jetzt hat es auch noch John Anthony Brooks erwischt. Bei ihm wurde ein Muskelfaserriss in der Hüftmuskulatur diagnostiziert. „Das ist nicht schön“, sagte Pal Dardai. Herthas Trainer geht davon aus, dass der 24-Jährige zehn Tagen pausieren muss – „Minimum“, wie er sagte. Inwiefern Brooks der Mannschaft im Kampf um eine Europapokalteilnahme bei nur noch vier ausstehenden Saisonspielen helfen wird können, bleibt vage.

Sidney Friede wurde aus dem Nachwuchs zu den Profis beordert

Für Hertha kommt erschwerend hinzu, dass mit Niklas Stark (Ermüdungsreaktion im Fuß) und Fabian Lustenberger (Aufbautraining nach Schambeinverletzung) bereits zwei Spieler ausfallen, die in der Innenverteidigung zu Hause sind (Stark) oder dort zumindest spielen könnten (Lustenberger). Auch deswegen hat Dardai nun Sidney Friede aus dem Nachwuchs zu den Profis beordert. „Damit haben wir vier Spieler, die als Innenverteidiger funktionieren können“, sagte Dardai.

Als erste Alternativen bieten sich die beiden Nachwuchskräfte Jordan Torunarigha, 19 Jahre, und Florian Baak, 18, an. Während Baak noch über keinerlei Erfahrung bei den Profis verfügt, hat Torunarigha immerhin schon seine ersten Einsätze in der Bundesliga hinter sich. Anfang Februar, im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt, hat Torunarigha sein Bundesligadebüt gefeiert, als er von Trainer Dardai in der Schlussminute eingewechselt wurde. Seitdem ist er auf zwei weitere Kurzeinsätze gekommen und ein Spiel in der Startelf. Beim 0:1 gegen Mönchengladbach durfte Torunarigha von Anfang ran, auf der für ihn ungewohnten Position des linken Außenverteidigers. Trotz der Niederlage bekam der junge Mann viel Lob für seinen Auftritt, den er erstaunlich routiniert und ohne erkennbare Nervosität hinter sich gebracht hatte. Bei Hertha hat das niemanden überrascht. „Wir trauen ihm eine Menge zu“, sagt Manager Michael Preetz.

Wenn es am Samstag bei Werder Bremen für die Berliner darum geht, die Negativserie auf fremden Plätzen zu durchbrechen, wird Torunarigha wohl wieder in der Startelf stehen. „Die erste Option ist Jordan“, sagte Dardai, „er ist ein guter Junge.“ Als gelernter und erfahrener Innenverteidiger steht Dardai nur noch Sebastian Langkamp zur Verfügung. Auf den 29-Jährigen wird es gegen Werder, die Mannschaft der Stunde, ganz besonders ankommen. Denn eins darf Langkamp am Samstag nicht passieren: dass er eine Gelbe Karte sieht. Es wäre seine fünfte – und Langkamp damit für das Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig gesperrt.

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