FU Berlin: Angeschossener Schreiadler "Sigmar" eingeschläfert
Der in Brandenburg von Hand aufgezogene Schreiadler "Sigmar", der bei seinem "Jungfernflug" nach Afrika von Wilderern verletzt wurde, musste wegen seiner schweren Verletzungen jetzt eingeschläfert werden. Ausgestopft kann er allerdings weiter bestaunt werden.
Der über Malta angeschossene Schreiadler "Sigmar" ist eingeschläfert worden. "Wir haben im Sinne des Tieres gehandelt", teilte die Freie Universität (FU) Berlin mit. Der in Brandenburg im Rahmen eines Artenschutzprogrammes von Menschenhand aufgezogene junge Adler war bei seinem ersten Flug ins afrikanische Winterquartier über Malta von Wilderern angeschossen worden. Dabei hatten mehrere Schrotkugeln sein Bein zersplittert, der Mittelfußknochen war gebrochen. Tierschützer hatten für den Transport des Vogels nach Berlin gesorgt, wo er operiert wurde.
Der rund sechs Monate alte Vogel, der seit Anfang Oktober in der Klinik für Kleine Haustiere der Universität behandelt worden war, habe erneut Schmerzen gehabt, berichtete die FU. Ein Röntgenbild habe gezeigt, "dass eine Infektion im Schienbeinknochen trotz wochenlanger antibiotischer Behandlung nicht vollständig abgeklungen" sei. Schon im November war klar, dass das Tier niemals wieder hätte ausgewildert werden können, denn "Sigmar" konnte seine Klauen nicht mehr richtig einsetzen.
Schreiadler sind eine vom Aussterben bedrohte Vogelart, von denen es bundesweit nur noch 90 Paare gibt. "Sigmar" soll nun präpariert und im Potsdamer Naturkundemuseum ausgestellt werden. (mit dpa)
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