Neuzugang beim FC Bayern München: Alvaro Odriozola ist die kleine Lösung
Der FC Bayern leiht einen Ersatzspieler von Real Madrid aus. Ob der Rechtsverteidiger das Team sportlich weiterbringt, ist fraglich. Ein Kommentar.
Der Transfermarkt im Winter ist immer ein bisschen schwierig. Die ganz großen Namen bekommt man mitten in der Saison selten und so muss man sich oft mit Kompromissen zufriedengeben. So geht es gerade auch dem FC Bayern München: Der verpflichtete am Mittwoch immerhin einen Spieler von einem Klub mit großem Namen: Alvaro Odriozola wechselt leihweise bis zum Sommer von Real Madrid an die Säbener Straße und Trainer Hansi Flick bekommt damit den von ihm zuletzt immer öffentlicher geforderten Abwehrspieler.
Quantitativ sieht es in der Münchner Hintermannschaft, in der mehr oder weniger dauerhaft Niklas Süle, Lucas Hernandez und Javi Martinez fehlen, nun schon besser aus. Ob das auch für die Qualität gilt, ist aber ein großes Fragezeichen. Denn auch wenn der schnelle Rechtsverteidiger Odriozola schon ein paar Länderspiele für Spanien absolviert hat und Real Madrid vor anderthalb Jahren etwa 30 Millionen Euro wert war, gehört er ganz sicher nicht zu den besten Spielern auf seiner Position.
In Madrid kam er nicht am ehemaligen Leverkusener Daniel Carvajal vorbei und war nicht mal zweite Wahl. Die Champions League gewinnt man mit dieser Kategorie Spieler sicher nicht – und erst im Sommer 2018 jagten die Bayern mit Juan Bernat einen Spieler ähnlichen Kalibers vom Hof, weil er „Scheißdreck gespielt hat und uns fast die Champions-League-Saison gekostet hätte“, wie Uli Hoeneß später wetterte.
Angesichts der schwierigen Ausgangslage ist der Transfer aber gar nicht so abwegig. Als Stammspieler ist Odriozola sicher nicht eingeplant und besser ein durchschnittlich begabter Ersatzspieler als gar kein Ersatzspieler. Zumal sich die Kosten und das Risiko bei einer Leihe in Grenzen halten. Im kommenden Sommer steht die Münchner Führung um Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic jedoch unter Druck. Kleine Namen von großen Vereinen werden dann nicht reichen.