Volleyball-Bundesliga bricht die Hauptrunde ab: Alternativlos, aber (noch) nicht dramatisch
In der Volleyball-Bundesliga wurden die letzten Hauptrundenspiele gestrichen. Das macht wegen der vielen Coronafälle aus mehreren Gründen Sinn. Ein Kommentar.
Die Volleyball-Bundesliga hat die Notbremse gezogen: Nachdem in den vergangenen Wochen ein Coronafall nach dem anderen aufgeploppt war und immer mehr Spiele abgesagt werden mussten, hat die Geschäftsführung die Hauptrunde abgebrochen. Mit sofortiger Wirkung. Das hört sich dramatischer an, als es ist. Sie wäre ohnehin bald vorbei gewesen, bei den BR Volleys etwa standen nur noch zwei Spiele auf dem Plan, die nun gestrichen wurden. Stattdessen starten die Bundesligisten am 22. Januar direkt in die Zwischenrunde, die in dieser Saison neu geschaffen wurde.
An der Rangfolge ändert sich durch den vorzeitigen Abbruch wenig: Die Volleys hatten sich den ersten Tabellenplatz und damit die beste Ausgangsposition bereits vor Wochen gesichert, bei den anderen Teams sieht es ähnlich aus. Nur Düren und Frankfurt tauschen den Tabellenplatz, sodass Frankfurt auf Rang zwei in die Zwischenrunde geht. Die Dürener, die damit als einzige einen Nachteil haben, waren nichtsdestotrotz einverstanden mit dem Abbruch – zum Glück.
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Denn die Entscheidung der Bundesliga ist in vielerlei Hinsicht richtig. Zum einen natürlich aus gesundheitlicher: Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass das Virus unberechenbar ist, dass es wenig nützt, die Spiele auf Biegen und Brechen durchsetzen zu wollen.
Aber auch aus sportlicher Sicht ist es richtig, den Fokus auf die Zwischenrunde zu legen. Die ist gerade für kleinere Vereine, die zeitig aus dem Pokal ausgeschieden sind und keine internationalen Spiele bestreiten, wichtig, um Spielpraxis zu sammeln. Aber auch Spitzenteams wie die Volleys erhalten dadurch die Möglichkeit, sich mit den Nächstbesten zu messen, was in Hinblick auf den Rhythmus und die Champions-League wichtig werden könnte – sofern die kurze Pause ihren Zweck erfüllt und danach wieder ein regelmäßiger Spielbetrieb möglich ist.