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Auf der Bayern-Jahreshauptversammlung 2007 war Uli Hoeneß überaus aufgebracht.
© Imago

Die Ausraster des Bayern-Präsidenten: Als Uli Hoeneß mit rotem Kopf gegen die eigenen Fans wütete

Uli Hoeneß gilt als Erfinder der Abteilung Attacke. Ein Überblick über seine Ausraster von Daum über Matthäus bis zur Medienschelte.

Auch wenn Uli Hoeneß an diesem Freitagabend als Präsident von Bayern München abtreten wird, er wird sich bestimmt nicht zurückhalten, wenn es in Zukunft um seinen FC Bayern geht. Das zeigte er schon am vergangenen Sonntag. Da hatte er in der Sport1-Sendung „Doppelpass“ angerufen, war live in die Talkrunde geschaltet worden und hatte sich über den seiner Ansicht nach ungebührenden Umgang mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic beschwert.

„Ich habe Folgendes auf dem Herzen, dass sich große Teile der Runde total despektierlich über Hasan Salihamidzic äußern“, hatte der live zugeschaltete Hoeneß gesagt. Er warb intensiv für den 42-Jährigen, der seit Ende Juli 2017 das Amt als Sportdirektor ausübt und über dessen Beförderung zum Sportvorstand am Montag entschieden werden soll.

Später betonte er: „Immer wenn ich Unsachliches höre und sehe, werde ich den Verein wie eine Glucke bewachen.“ Und er kündigte an: „Der eine oder andere Journalist wird sich jetzt schon gefallen lassen müssen, dass ich die Abteilung Attacke wieder ausfahre, jetzt wo ich dann keine offizielle Funktion mehr habe.“ Diese Abteilung Attacke ist quasi eine Erfindung von Hoeneß. Während seiner Manager- und Präsidenten-Karriere preschte er oft mit öffentlichen Ausrastern nach vorne. Ein Überblick.

Uli Hoeneß gegen Christoph Daum im Sportstudio

Besonders in Erinnerung ist der Streit mit Christoph Daum. „Du überschätzt Dich maßlos“, sagte Hoeneß am 15. Mai 1989 im ZDF-Sportstudio zu dem damaligen Kölner Trainer. Und der entgegnete: „Um das Maß an Überschätzung zu erreichen wie Du, muss ich hundert Jahre alt werden.“ Die Unterhaltung zwischen beiden war durchsetzt von gegenseitiger Abneigung.

Uli Hoeneß gegen die Toten Hosen

Auch die „Die Toten Hosen“ attackierte Hoeneß 1999. Die Düsseldorfer Band um Sänger Campino hatte einen Anti-Bayern-Song veröffentlicht, in dem sie klar zum Ausdruck vortrug: „Ich würde nie zum FC Bayern München gehen“. Hoeneß fand das natürlich gar nicht toll. Er sagte zu dem erfolgreichen Lied: „Das ist der Dreck, an dem unsere Gesellschaft irgendwann ersticken wird.“

Uli Hoeneß gegen die eigenen Fans

Bei der Bayern-Jahreshauptversammlung im November 2007 teilte Hoeneß gegen die eigenen Fans aus. Mit hochrotem Kopf wütete er gegen die schlechte Stimmung im Stadion: „Dafür seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir. Das ist doch unglaublich.“

Uli Hoeneß gegen Lothar Matthäus

Der deutsche Rekordnationalspieler hatte es sich spätestens im Jahr 2000 mit Hoeneß verscherzt. Dabei ging es vor allem um einen Streit um Gagen aus einem Abschiedsspiel. So betonte Hoeneß, dass es Matthäus bei den Bayern keinen Job geben werd: „Solange ich und der Kalle Rummenigge etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion.“

Uli Hoeneß gegen die Medien

Am 19. Oktober 2018 nahmen sich Hoeneß und Rummenigge die Journalisten vor. Die Pressekonferenz vor dem Wolfsburg-Spiel wurde zur Abrechnung mit den Medien - speziell mit der "Bild"-Zeitung.

Hoeneß redete sich anschließend in Rage und sagte: "Das Herangehen der Presse ist eine Frechheit. Wir werden kritisch mit unseren Spielern umgehen, aber wir werden keine respektlose Berichterstattung akzeptieren." Nur um kurz danach respektlos über Juan Bernat zu sprechen. (Tsp/dpa)

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