Abwehrspieler Peter Pekarik verlängert seinen Vertrag: Aller guten Dinge sind zehn für Herthas dienstältesten Profi
Pekarik kam 2012 zu Hertha BSC. In der vergangenen Saison zeigte der slowakische Nationalspieler sogar Torjägerqualitäten.
Einen Teil des Vormittagstrainings absolvierte Peter Pekarik mit der Mannschaft von Hertha BSC auf dem Hanns-Braun-Platz. Danach schnappte er sich zwei Bälle, kleine Hürden sowie eine Flasche Wasser – und ging mit Athletiktrainer Hendrik Vieth für eine individuelle Einheit auf einen anderen Platz.
Der gut dreiwöchige Urlaub nach der Teilnahme an der Europameisterschaft mit der Slowakei ist für Pekarik vorbei. Am Sonntag hatten für den Abwehrspieler beim Fußball-Bundesligisten schon Lauf- und Sprungtests auf dem Programm gestanden.
Pekarik geht in seine zehnte Saison bei Hertha. Parallel zum Training am Montag gab der Verein die Vertragsverlängerung mit dem 34-Jährigen um ein weiteres Jahr bis Sommer 2022 bekannt. Kein Spieler aus dem aktuellen Kader ist länger bei Hertha.
Nach der EM war er eine Woche bei der Familie in der Slowakei und zwei Wochen mit seiner Frau in der Türkei. Die Europameisterschaft war „eine ganz besondere Zeit. Ich habe es genossen“, sagt Pekarik. Kurz erlaubte er sich einen Blick zurück auf das, was möglich gewesen wäre.
Nach dem Sieg gegen Polen zum Auftakt sah es auch im zweiten Spiel lange Zeit gut aus. Aber dann gewannen die Schweden durch einen verwandelten Elfmeter von Emil Forsberg noch 1:0. „Wenn wir einen Punkt geholt hätten, wären wir weiter gewesen. Das war richtig schade.“ Im dritten Gruppenspiel war nichts mehr zu machen: 0:5 gegen Spanien und damit das Aus. „Trotzdem war das Turnier eine tolle Erfahrung für unsere Nationalmannschaft.“
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Mit Hertha ist er sich schon vor der EM einig gewesen, sagt Pekarik. „Ich bin froh und stolz, seit bald zehn Jahren Teil der Hertha-Familie zu sein.“ Er kam 2012 vom VfL Wolfsburg und geht in Berlin in seine zehnte Saison. Pekarik sei ein „absoluter Vorzeigeprofi und ein absolutes Vorbild an Zuverlässigkeit und Mentalität“, wird Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic in der Mitteilung zitiert.
Es sind diese Eigenschaften, die den Abwehrspieler seit langer Zeit letztlich unverzichtbar machen. Auch wenn es manchmal so aussah, als würde seine Zeit in Berlin zu Ende gehen. Ab Sommer 2018 spielte er – auch aufgrund von Verletzungen – fast zwei Jahre lang kaum eine Rolle in den Planungen der verschiedenen Trainer. Dann kam Bruno Labbadia und machte ihn direkt zum Stammspieler.
Drei Tore in der Liga, eins im Pokal
Die vergangene Saison verlief für Hertha denkbar ungünstig, für Pekarik war sie statistisch „eine der besten der letzten Jahre“. Zuvor hatte er in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg und Hertha in knapp 200 Spielen insgesamt ein Tor erzielt. Nun zeigte er Torjägerqualitäten, machte drei Treffer in der Liga und einen im Pokal.
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Nach dem erneuten Trainerwechsel, von Labbadia zu Pal Dardai, kam Pekarik seltener zum Zuge. Dardai ließ als rechten Verteidiger meist Lukas Klünter spielen. Doch zum Ende der Saison, als es in Sachen Klassenerhalt um alles ging und der Trainer nach der coronabedingten Quarantäne sehr viel wechselte, stand Pekarik mehrmals in der Startelf. Und überzeugte erneut.
Es war wie eigentlich immer: Wenn er gebraucht wurde, war er da. So wird es auch kommende Saison sein. Pekarik ist keiner, der öffentlich Ansprüche anmeldet. Er sagt stattdessen: „Ich bin fit, ich bin heiß. Ich will unserer Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen und auch in der neuen Saison eine gute Option für den Trainer sein.“
Zum Ende des Trainings am Montag blieben zwölf Spieler für einige Läufe noch etwas länger auf dem Platz. Diejenigen, die am Samstag im Test gegen den FC St. Pauli in der zweiten Halbzeit gespielt hatten – und Pekarik. Dieser nutzte die Zusatzschicht nach seiner ersten Einheit der Vorbereitung mit der Mannschaft, um erst einmal zu Stürmer Dodi Lukebakio zu gehen und ihn herzlich zu begrüßen.