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Weitspringerin Alexandra Wester erzielte beim Istaf Indoor in Berlin ein herausragendes Ergebnis.
© dpa

Istaf Indoor in Berlin: Alexandra Wester springt so weit wie einst Heike Drechsler

Beim Istaf Indoor in Berlin stellt Alexandra Wester eine neue Weltjahresbestleistung auf. Ihr Sprung endet erst nach 6,95 Metern.

Zwischen all den Umarmungen und Glückwünschen blickte Alexandra Wester etwas eingeschüchtert kurz über ihre Schulter. Die 21-Jährige wartete in den Katakomben der Arena am Ostbahnhof gerade auf die Siegerehrung des Istaf Indoor, ein paar Meter weiter hatten sich etliche Reporter versammelt. „Wollen die alle zu mir?“, fragte Wester eine Mitarbeiterin des Berliner Leichtathletik-Hallenmeetings. Wollten sie. Schließlich hatte Wester kurz zuvor ihre persönliche Bestweite um volle 23 Zentimeter überboten, völlig überraschend den Weitsprung gewonnen und mit 6,95 Meter sensationell eine neue Jahresweltbestleistung aufgestellt. Die Weite bedeutete den weitesten Satz einer Deutschen seit Heike Drechsler 1996, für die zuvor nahezu unbekannte Alexandra Wester war es auch der Sprung in die Öffentlichkeit.

„Das war mein Wettkampf, ich habe mich ganz auf mich selbst konzentriert", sagte Wester überglücklich. Eigentlich sei ihr Ziel nur die Hallen-WM-Norm von 6,75 Meter gewesen, „dass es jetzt so weit drüber war, muss ich erst einmal verarbeiten“. Am Samstagabend verwies sie die britische Freiluft-Vizeweltmeisterin Shara Proctor (6,91 Meter) auf den zweiten Platz – und reist plötzlich als Medaillenkandidatin zur Hallen-WM im März nach Portland. So weit will Wester noch nicht denken, zunächst möchte sie ihre Weite unter freiem Himmel bestätigen. In Berlin genoss sie erst einmal die Stimmung in der Halle, in der sie von 12648 Zuschauern gefeiert wurde. „Das Publikum war der Hammer“, sagte Wester über das dritte Istaf Indoor. „Es ist super, dass so was in der Leichtathletik organisiert wird.“

Erst im November war die ehemalige Siebenkämpferin vom USC Mainz zum ASV Köln gewechselt, wo sie beim früheren Weltklasse-Dreispringer Charles Friedek trainiert. Besonders technisch habe sie sehr von der Arbeit mit Friedek profitiert, auch in Sachen Schnellkraft und Anlaufgeschwindigkeit habe sie sich enorm verbessert. „Heute konnte ich das erstmals im Wettkampf umsetzen“, sagte Wester strahlend. Sonst sei Friedek äußerst kritisch und habe immer etwas zu kritisieren und korrigieren, „aber heute war er sprachlos“.

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