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Maodo Lo (rechts) zeigte gegen sein ehemaliges Team ein starkes Spiel.
© Tobias Hase/dpa

95:101 nach Verlängerung: Alba Berlin verliert verrücktes Spiel in München

35 Minuten lang war Alba die bessere Mannschaft. Doch die Berliner vergeben die Chance auf den Sieg und kassieren beim großen Rivalen eine bittere Niederlage.

Alba Berlin hatte soeben mit einer verrückten Angriffssequenz aus einem Vier-Punkte-Rückstand eine 95:94-Führung gemacht, als Vladimir Lucic für Bayern München mal wieder einen seiner typischen Auftritte hatte. Der Serbe traf einen wichtigen Dreier aus der Ecke, provozierte danach einen sehr umstrittenen Foulpfiff und sicherte seinem Team damit einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg. Nach Verlängerung setzten sich die Münchner im deutschen Euroleague-Duell gegen Alba glücklich mit 101:95 nach Verlängerung durch. Die Gäste aus Berlin hatten das Spiel über 35 Minuten unter Kontrolle gehabt, am Ende fehlten ihnen aber die Kraft und das Glück. „Wir hatten es selbst in der Hand, haben am Schluss aber zu viele Fehler gemacht“, sagte Albas Maodo Lo, den gegen sein früheres Team ab dem dritten Viertel Wadenkrämpfe plagten.

Gerade auf der Spielmacherposition musste Albas Trainer Aito Garcia Reneses etwas improvisieren. Am Donnerstag wurde Point Guard Jayson Granger an der Hand operiert und auch Peyton Siva fehlt weiter verletzt. Anfang Januar hatten die Berliner im BBL-Duell der beiden besten deutschen Mannschaften allerdings bereits gezeigt, dass sie Ausfälle kompensieren können. Und das taten sie auch am Freitagabend in München über weite Strecken.

Das lag anfangs vor allem am einzig gesunden Spielmacher. Angeführt von Lo bestimmte Alba das Geschehen nach Belieben, punktete vorne und machte München im Angriff das Leben schwer. Schnell stand es 9:0 für die Berliner und die Bayern brauchten fast sieben Minuten, bis sie erstmals aus dem laufenden Spiel punkteten.

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Alba blieb lange die kreativere, die schnellere, die bessere Mannschaft. München steigerte sich zwar im zweiten Viertel, schaffte es aber trotz einiger kurzer Läufe nicht, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu reduzieren. Mit dem bulligen Center Jalen Reynolds brachte Bayerns Trainer Andrea Trinchieri aber einen Spieler, der Alba unter dem Korb einige Probleme bereitete. In die Pause gingen die Gäste mit einer 44:34-Führung und Trinchieris Halbzeitansprache dürfte durchaus etwas lauter geraten sein.

Die Münchner starteten dann auch verbessert in die zweite Hälfte. Immer wenn die Gastgeber in Schlagdistanz zu kommen drohten, konterte Alba jedoch – und so blieb der Abstand auch nach drei Vierteln nahezu unverändert.

Im Schlussabschnitt sah es dann bereits nach einem Berliner Sieg aus. Sechs Minuten vor dem Ende lag Alba mit 13 Punkten vorne, 22 Sekunden vor Schluss waren es immer noch fünf Zähler. Doch weil Bayern zwei schwierige Dreier traf und Marcus Eriksson einen Freiwurf verfehlte, ging es in die Verlängerung. Dort gab Alba noch mal alles und schnupperte am Auswärtssieg, am Ende reichte es gegen abgezocktere Münchner jedoch nicht ganz. (Tsp)

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