Basketball-Bundesliga: Alba Berlin schlägt Frankfurt Skyliners
Die Berliner freuen sich über Heimsieg und die verbesserte personelle Lage. Zwei Frankfurter werden von den Fans besonders herzlich empfangen.
Bei den Heimspielen von Alba Berlin musste man sich zuletzt ganz schön Sorgen machen. Auf den Plätzen direkt hinter der Bande, auf denen traditionell Manager Marco Baldi, Sportdirektor Himar Ojeda und die verletzten Spieler sitzen, herrschte ein derartiges Gedränge, dass man einige der Profis beinahe im Fanblock wenige Meter weiter hinten unterbringen musste. Am Freitagabend gegen die Frankfurt Skyliners war nun endlich mal wieder ausreichend Platz. Mit Martin Hermannsson fehlt nur noch ein Berliner verletzungsbedingt – und neben dem Isländer saß auch noch eine potenzielle Verstärkung. Landry Nnoko, ein unheimlich kräftiger Center, trainiert seit ein paar Tagen bei Alba mit und könnte, sofern der Weltverband Fiba die noch strittige Vertragssituation des Kameruners klärt, demnächst für Alba auflaufen.
Am Freitag lief es für die Berliner aber auch ohne Nnoko hervorragend. Gegen die Frankfurter siegte Alba vor 9144 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof 87:74 (24:18, 25:21, 12:10, 26:25).
Während sich die Verletztensituation bei den Berlinern durch die Rückkehr von Peyton Siva und Joshiko Saibou deutlich entspannt hat, saßen bei den Gästen zwei alte Bekannte in Zivil nur auf der Bank. Mit Jonas Wohlfahrt-Bottermann, besser bekannt als „Wobo“, und Akeem Vargas fehlten den Frankfurtern zwei ehemalige Berliner verletzt. Die langjährigen Alba-Profis wurden trotzdem sehr freundlich empfangen.
Das war dann auch mit den Nettigkeiten. Zwar lief in der Halle ein Weihnachtsmann herum, Geschenke verteilten die Berliner aber nicht. Die Mannschaft von Trainer Aito Garcia Reneses startete gut und erspielte sich eine schnelle Zehn-Punkte-Führung.
Im dritten Viertel lief wenig zusammen
Reneses’ Assistent Thomas Päch hatte vor dem Spiel aber nicht ohne Grund vor der Wurfstärke der Gäste gewarnt. Mit fünf Dreiern bei nur acht Versuchen verkürzten die Hessen den Rückstand. Da war es für die Gäste, die bisher erst drei Siege in der BBL feiern durften, zu verschmerzen, dass ihnen im gesamten ersten Viertel nur ein Korb aus der Nahdistanz gelang.
Bei Alba wechselten sich gute und weniger gute Szenen ab und teilweise war zu erahnen, dass die fast zweiwöchige Länderspielpause den Rhythmus doch gehörig unterbrochen hatte. Auch Siva zeigte, dass ihm nach seiner fast sechswöchigen Pause noch die Spielpraxis fehlt. Kurz vor Ende des ersten Viertels warf er innerhalb weniger Sekunden zweimal von hinter der Dreierlinie in Richtung Korb, traf aber nicht mal den Ring. Seine Mitspieler verzweifelten zwischenzeitlich ebenso an ihren Distanzwürfen.
Dafür kam Alba immer wieder in die Zone und punktete in Korbnähe. Da die Berliner bei den Rebounds klar überlegen waren, hatten sie das Spiel jederzeit im Griff. Auch wenn bei Alba nicht alles klappte, bekamen die Fans einige schöne Aktionen geboten, etwa einen Alley-Oop-Dunk von Kenneth Ogbe nach Pass des starken Stefan Peno. Durch einen Treffer mit der Schlusssirene von Niels Giffey hatte Alba zur Halbzeit zehn Punkte Vorsprung.
Im Basketball kann es aber sehr schnell gehen und daher ist ein solcher Abstand nur ansatzweise beruhigend. Bei den Gästen lief im dritten Viertel offensiv jedoch gar nichts. Nach fünf Minuten hatten sie mickrige zwei Punkte erzielt – Alba allerdings auch erst drei. Das Spiel war nun sehr hektisch, fehlerbehaftet und nicht sonderlich schön anzusehen.
Ein Gutes hatte diese Phase aus Berliner Sicht: Trotz der miserablen Dreierquote blieb der Abstand konstant bei rund zehn Punkten. Das änderte sich auch im Schlussviertel lange nicht. Dann trafen Peno (13 Punkte, neun Assists, sieben Rebounds) – eigentlich einer der schwächeren Distanzschützen – und Siva plötzlich ihre Dreierversuche, was die letzten Zweifel am verdienten Heimsieg der Berliner beseitigte.