Sieg bei den Riesen Ludwigsburg: Alba Berlin ist dem Finale so nah
Alba Berlin steht nach dem neuerlich Erfolg über Ludwigsburg kurz vorm Finaleinzug. Besonders ein Spieler glänzt gegen die Schwaben.
Dass an diesem Abend für den Basketball-Bundesligisten Alba Berlin bei den Riesen Ludwigsburg wohl nicht mehr viel schieflaufen würde, zeigte sich schon im ersten Viertel. Albas Spielmacher Stefan Peno, ein – man muss es leider so sagen – fürchterlicher Werfer jenseits der Dreipunktelinie, suchte beim Stand von 23:8 für die Berliner einen Mitspieler und fand keinen.
Selbst die Gegenspieler wollten ihn nicht angreifen, weil sie ja annahmen, dass der Mann mit den Problemen aus der Distanz ohnehin nicht werfen geschweige denn treffen würde. Also warf Peno doch – und der Dreier-Versuch zappelte im Korbnetz. Alba führte 26:8, zur Halbzeit stand es 42:37 und als das Spiel vorbei war, lautete das Ergebnis 100:74 für Alba.
Damit führen die Berliner in der Best-of-five-Serie dieses Play-off-Halbfinales mit 2:0 gegen die Schwaben und brauchen daher nur noch einen Sieg, um ins Finale um die Meisterschaft einzuziehen. Die Möglichkeit dafür bietet sich schon am Sonntag, wenn Alba um 15 Uhr in der Arena am Berliner Ostbahnhof die Ludwigsburger empfängt.
"Spielt verdammt nochmal Defense"
Dabei schöpften die Schwaben mit ihrem großartigen Publikum trotz dieses aus ihrer Sicht desaströsen ersten Viertels am Donnerstag durchaus Hoffnung. Nachdem der Ludwigsburger Trainer John Patrick sein Team in den Auszeiten des ersten Viertels – wie es in der Sportlersprache heißt – rund machte, ihnen sagte, dass ihre Verteidigung gegen die Berliner schlicht ein Witz sei, wachten seine Spieler auf.
Sie spielten ein furioses zweites Viertel, gewannen dieses mit 29:14 und plötzlich trennten sie nur noch fünf Punkte von Alba. Der Ludwigsburger Manager Alexander Reil frohlockte schon in der Halbzeitpause, dass sicher schon viele sein Team nach dem ersten Viertel abgeschrieben hätten. Aber gegen Alba müsse man eben mit Intensität dagegenhalten.
Der Mann also ging hoffnungsfroh in das dritte Viertel – und wurde wie die Ludwigsburger Zuschauer schnell enttäuscht. Mit einem 15:0-Lauf startete Alba in die zweite Spielhälfte. Damit waren alle Hoffnungen bei den Ludwigsburgern erloschen, wohl auch bei Trainer Patrick, der in einer Auszeit erneut richtig sauer wurde. „Spielt verdammt nochmal Defense“, brüllte er seine Spieler an. Doch das half nichts.
Alba war dem Gegner in allen Belangen voraus. Die Berliner waren in erster Linie schneller, im Kopf, aber auch mit den Beinen. Zudem – und das ist im Basketball durchaus von Vorteil – hatten sie eine viel bessere Wurfquote als der Gegner.
Besonders Guard Spencer Butterfield tat sich hierbei hervor. Der US-Amerikaner war mit 17 Punkte Albas erfolgreichster Werfer. „Ja, ich habe heute ein paar Dinger reingemacht“, sagte Butterfield salopp. „Jetzt erholen wir uns und dann geht es einfach weiter.“ (Tsp)