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All Stars unter sich. Bambergs Maodo Lo (Nummer 12) trifft auf Albas Luke Sikma.
© Swen Pförtner/dpa

Heimspiel gegen Bamberg: Alba Berlin erwartet den schwankenden Riesen

Am Sonntag empfängt Alba den deutschen Serienmeister. Obwohl die Bamberger die schlechteste Saison seit Jahren spielen, sind die Berliner gewarnt.

Es ist nicht überliefert, ob Marco Baldi am Freitagabend im heimischen Wohnzimmer vor dem Fernseher saß und sich das Bamberger Euroleague-Spiel anschaute. Der überraschende 95:74-Sieg gegen das griechische Spitzenteam Panathinaikos Athen wird Baldi in seiner Warnung vor Alba Berlins nächstem Gegner aber nur bestärkt haben. „Wer Bamberg abschreibt, macht einen Riesenfehler“, sagt Albas Manager vor dem Heimspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister am Sonntag in der Arena am Ostbahnhof (15 Uhr, Telekom Sport). „Es steckt so viel Substanz in der Mannschaft.“

An dieser Einschätzung änderten auch die zuletzt sehr schwankenden Ergebnisse nichts. Innerhalb von sechs Tagen zeigten die Bamberger ihre zwei Gesichter: Vor der starken Leistung gegen Panathinaikos wurden sie im letzten Bundesliga-Spiel am Sonntag vor einer Woche von Bonn mit 37 Punkten Unterschied aus der Halle gefegt – es war die höchste Niederlage seit 2015. „Es war eine Schande, wie wir aufgetreten sind. So darf ein Deutscher Meister nicht spielen!", schimpfte Ilias Kantzouris. Der Co-Trainer vertrat seinen Chef Andrea Trinchieri, der die letzten Spiele nach einer Schulteroperation nicht an der Seitenlinie verfolgen konnte. Am Freitag hielt der Italiener bereits wieder die Teamansprache, schaute das Spiel aber am Monitor in seinem Büro. Gegen Alba könnte er wieder auf der Bank dabei sein.

An der zwischenzeitlichen Abwesenheit des Erfolgstrainers liegt es aber nicht, dass sich das Team um den gebürtigen Berliner Maodo Lo in dieser Saison extrem schwertut. Mit bereits sieben Liganiederlagen müssen sich die Franken, die seit 2010 sieben von acht Meisterschaften gewannen, langsam fangen, sonst könnte nach dem Aus im Pokal auch der Einzug in die Play-offs in Gefahr geraten. Nach Jahren voller Erfolge hat das Team aktuell noch nicht richtig zusammengefunden. Im Sommer mussten die Bamberger fünf Leistungsträger ziehen lassen – darunter Nationalspieler Daniel Theis in die NBA zu den Boston Celtics. Die Folge des größten Umbruchs seit Jahren sind sehr schwankende Leistungen.

Alba will den Gegner, gegen den es in der Hinrunde einen knappen Sieg gab, aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Bamberg bleibt für mich neben Bayern das beste Team der Liga. Zu großem Verletzungspech kommt bei ihnen die Doppelbelastung“, sagt Albas Trainer Aito Garcia Reneses. Auch am Sonntag fehlen den Bambergern Elias Harris, Bryce Taylor und Luka Mitrovic. Wozu die Franken an guten Tagen auch ohne die Leistungsträger fähig sind, musste am Freitag aber schon Panathinaikos eindrucksvoll erfahren.

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