88:66 gegen Gießen: Alba Berlin bleibt an Bayern dran
Während Tabellenführer München sein verlegtes Spiel gewann, blieb auch Verfolger Berlin ohne Verlustpunkt. Gegen Gießen reichte es locker zum Sieg.
Kurz war aus Sicht von Alba Berlin zu befürchten, dass das Ligaspiel gegen die Gießen 46ers vielleicht schwerer werden könnte, als dies viele erwartet hatten. Gießens John Bryant wuchtete nach wenigen Minuten seinen 2,11 Meter großen und knapp 130 Kilogramm schweren Körper in Richtung Korb und vollendete souverän. Bryant erinnert mitunter an die Figur Chief Bromden aus Milos Formans Filmklassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“. Bromden steht darin - in etwa doppelt so breit wie die anderen und zwei Köpfe größer - bei einem Basketballspiel unter dem gegnerischen Korb und stopft immer wieder die Bälle hinein. Dann läuft er sehr gemächlich zurück
Gemächlich unterwegs war auch Bryant am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof in Berlin vor rund 9000 Zuschauern. Nur stopfte der Hüne kaum Bälle in den Korb. Alba jedenfalls besiegte die Gäste mit 88:66 (52:34). Die Berliner haben damit ihre bislang so erfolgreiche Saison fortgesetzt, von zwölf Ligaspielen gewannen sie neun.
Nur zu Beginn waren die Gäste ebenbürtig
„Wir haben einen guten Job gemacht, ordentlich aufs Gaspedal getreten“, sagte Albas Joshiko Saibou. Der jungen Mannschaft war anzumerken, dass sie nach zwei Wochen Pause mit Alba wieder viel Lust verspürte. Schon eine der ersten Sequenzen gegen Gießen war fulminant: Nach einem Ballverlust der Gäste passte Spielmacher Peyton Siva auf Spencer Butterfield, der gab wieder zurück auf Siva, der auf Luke Sikma durchsteckte. Sikma rammte den Ball mit aller Kraft in den Korb.
Diese Punkte standen beispielhaft für den Unterschied: Hier die behäbigen und fehlerhaften Gießener, dort die flinken und spielfreudigen Berliner. Nur in den ersten Minuten waren die Gäste ebenbürtige Gegner. Anschließend zog Alba davon. Zunächst angetrieben von Siva und dem treffsicheren Marius Grigonis. Im Verlaufe des Spiels aber suchte Alba immer häufiger Centerspieler Dennis Clifford. Der US-Amerikaner überragt mit seinen 2,16 Meter sogar Gießens Bryant. Im Gegensatz zu diesem aber ist er flink auf den Beinen und treffsicher. Mit insgesamt 23 Punkten führte er sein Team zu einem ungefährdeten Sieg.